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Kein Berliner, sondern ein deutsches Museum

■ Ein neuer Direktor und ein neues Konzept

Berlin (taz) – Seit der Berufung des einstigen US-Finanzministers Michael Blumenthal (72) zum Direktor des Jüdischen Museums hat sich der Streit zwischen der Berliner Kulturverwaltung und dem Museum um das Haus und seine Konzepte gelegt. Der 1926 in Oranienburg bei Berlin geborene Blumenthal, der 1939 mit seiner Familie vor den Nazis nach Schanghai floh und später in die USA emigrierte, schaffte es innerhalb kürzester Zeit, für das Museum einen „autonomen Status“ zu erwirken.

In den gezackten Bau des Architekten Daniel Libeskind wird ab 1999 allein das Jüdische Museum einziehen und dieses nicht mehr „nur als Abteilung der Stiftung Stadtmuseum“ geführt werden. Das Jüdische Museum, sagte Blumenthal, soll „kein Berliner Stadtmuseum, sondern ein deutsches Museum werden“.

Der Weg zur Eigenständigkeit des Jüdischen Museums war kein leichter: Standen die Museumspläne Anfang der neunziger Jahre fast gänzlich auf der Kippe, so mußte der israelische Ausstellungsmacher Amnon Barzel, der die Eigenständigkeit des Museums und die Herauslösung aus der neugeschaffenen Stiftung forderte, 1997 seinen Hut nehmen.

Das Verhandlungsgeschick Michael Blumenthals bewirkte, daß nun für das Jüdische Museum die gesamte Fläche von rund 4.500 Quadratmetern im Libeskind-Bau zur Verfügung stehen. Damit ist es eines der größten seiner Art in Europa.

Zum Konzept zählt, außer dem Holocaust und der spezifisch jüdischen Geschichte, auch die „besonderen Beziehungen zwischen Deutschen und Juden“ zu thematisieren. uc

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