: Keimzeit im Kommen
„Keimzeit“ gibt es mit einigen Besetzungsänderungen seit nunmehr zehn Jahren. Zum großen Durchbruch allerdings kam es selbst in der DDR erst 1989. Die elegant zweideutig formulierten Texte des Sängers und Komponisten Norbert Leisegang fanden zwar beim Publikum lebhaftes Interesse, wurden aber auch aus diesem Grunde vor der „Wende“ als „nicht tragbar“ eingestuft. Es gab Auftrittsverbote, Liederverbote usw. Die besondere „Gefahr“ der Songs lag in der Verpackung der Texte - eingängige Musik, die dem Publikum im Ohr blieb. Auch die Plattenproduktion bei AMIGA scheiterte an Zeilen wie “...Es war einmal, das gilt nicht mehr / Wenn du mich fragst, ein neuer König muß her“ aus dem ursprünglich geplanten Titelsong.
Nun sieht es so aus, als würde die erste Platte doch bald erscheinen ...
Interessant ist übrigens noch, daß frontman Norbert, Basser Hartmut und Drummer Roland allesamt den Namen Leisegang tragen: Sie haben ein brüderliches Verhältnis zueinander. Schwester Leisegang nutzt ihre Stimme zur Enttäuschung vieler Fans zur Zeit zur Erziehung ihrer Kinder.
Die urwüchsige Spielfreude aller Bandmitglieder (2 g, b, dr, keyb, voc), trotz der zwölf bis fünfzehn Gigs pro Monat, erwächst aus dem guten Verhältnis aller Musiker zueinander und aus ihren gemeinsamen musikalischen Wurzeln: Blues, Swing, Soul, Rock a la Clapton und Co.
Heute zu erleben Am Wasserturm, Am Spandauer Damm 168, 21 Uhr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen