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Kartoffelpop

■ Live im „Tower“: Flowerpower von Mobylettes und Linda Potatoes

Als sich vor kurzem die „Lassie Singers“ bei noch nicht allzu freundlicher Witterung im Schlachthof die Ehre gaben, sah es in der Kesselhalle aus, als stünde der Sommer bereits im vollem Safte. Schuld war die Vorgruppe „Linda Potatoes“, die alles blumig geschmückt hatte und musizierend gute Laune versprühte. Wer den Schlachthof verschönern kann, der schafft das auch mit dem „Tower“, dachte man sich wohl, denn am Freitag wird die Band mit Musik und Dekoration die eher düstere Disco für einen Abend in den „Flowertower“ verwandeln. Die vier Bremerinnen, die sich nach einer besonders wohlmundenden Kartoffelsorte benannt haben, spielen ansteckend fröhlichen Gitarrenpop mit punkiger Energie und Ruppigkeit. Als würde das nicht reichen für einen ausgelassenen Sommerabend, haben sie sich noch Verstärkung mitgebracht. Die „Mobylettes“ kommen aus Hamburg und sehen aus, als seien sie einer Folge von „Mit Schirm, Charme und Melone“ entsprungen. Der Beatmusik der 60er haben sie sich denn auch verschrieben, meinen das aber witzig, was sie mit neuen deutschen Texten, die sie über die alte englische Musik gedichtet haben, unter Beweis stellen.

Wert wird darauf gelegt, daß der „Flowertower“ trotz hoher Frauenquote nichts mit Girlie-Hype zu tun hat. Allzu leicht übersieht man nämlich hinter den Zementfrisuren der „Mobylettes“-Sängerinnen, daß da auch noch drei Herren mit von der Partie sind. Aber in vorderster Front stehen halt Diana Diamond und Betty Butterfly.

Ebenfalls eine Freundin vielsagender Pseudonyme ist DJane Kate Goreng, die als Kate Pearl singende Hälfte des Glamour-Jazz-Duos „Pearly Passion“ ist. Aus missionarischem Eifer läßt sie diesmal singen; nämlich die InterpretInnen, die sich auf ihren persönlichen Lieblingsplatten breitmachen. Sie werden die „Tower“-Bar beschallen, wenn gerade keiner auf der Bühne steht. A.N.

Beginn 21 Uhr im „Tower“, Herdentorsteinweg

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