: Karl-May-Killer in Elspe
Elspe (AP/taz) – Winnetou muß weiterleben. Nach einer Umfrage, an der sich mehr als 100.000 Fans des Apatschenhäuptlings beteiligten, schrieb der Drehbuchautor des Freiluftspektakels für die Aufführung von „Winnetous letztem Kampf“ dem Mehrheitswunsch folgend Karl Mays Vorlage um: Schon liegt Winnetou von der Kugel des Gangster Rollings getroffen in den Armen seines Blutsbruders Old Shatterhand und flüstert leise: „Leb wohl“. An dieser Stelle erkennt die kleine Susan in der Menge Karl May höchstpersönlich und fragt ihn: „Herr May! Herr May! Warum müssen Helden in Deinen Büchern eigentlich immer sterben?“ Der Schriftsteller grübelt und erklärt dann: „Ich glaube Du hast recht: Helden sterben nie.“ Und dem Wort des Autors gehorchend, erscheint der totgeglaubte Winnetou auf seinem Rappen auf dem Gipfel und reitet ins Tal. Das Festival der Fälschung beginnt am kommenden Samstag.
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