: Kandidiert Schreyer im HMI-Wahlkreis?
■ Im Kandidatengerangel für die Berliner Wahlen mischen auch die Senatorinnen kräftig mit
West-Berlin. Rings um den umstrittenen Forschungsreaktor des Hahn-Meitner-Instituts, im Zehlendorfer Wahlkreis »Wannsee/Nikolassee«, wird es bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus möglicherweise einen Wettlauf zwischen SPD-Finanzsenator Norbert Meisner und AL-Umweltsenatorin Michaele Schreyer geben. Meisner wurde am Mittwoch von der Zehlendorfer SPD nominiert, Michaele Schreyer hat im Gespräch mit Parteifreunden ihr Interesse bekundet, sich von der AL als Direktkandidatin in dem traditionell CDU- beherrschten Wahlkreis aufstellen zu lassen.
Frühestens Anfang Oktober wird die AL auf einer Mitgliederversammlung über ihre Kandidatenliste für das Gesamtberliner Abgeordnetenhaus entscheiden. Während Schreyer angeblich noch schwankt, denkt Schulsenatorin Sybille Volkholz nach eigenem Bekunden bereits »verschärft« über eine Kandidatur nach. Volkholz würde, wie sie der taz sagte, »natürlich« auch als Abgeordnete auf den Oppositionsbänken Platz nehmen, falls es zu keiner Neuauflage der rot-grünen Koalition käme. Schreyer ist sich da, so hört man, nicht so sicher. Die dritte AL-Senatorin, Anne Klein, hat bisher keiner gefragt.
Schreyer ist zwar — anders als Anne Klein — die mit Abstand populärste Politikerin der AL, allerdings nach wie vor parteilos. Selbst Realo Bernd Köppl will die Senatorin deshalb nicht auf Platz eins der Liste setzen. »Wir sind kein Senatswählverein«, sagt er. Eher schon ein Köppl-Wählverein: Seine eigene, erneute Kandidatur kündigt der AL-Politiker schon an, genauso seine Fraktionskollegen Hartwig Berger und Michael Cramer. Alle anderen überlegen noch. Nur Michael Michaelis, Albert Statz und Gisela Wirths haben schon abgewunken. hmt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen