Kandidatencheck zum Selberklicken: Zeig mir, wo du stehst
Energiewende, Steuerpolitik, Whistleblower. Welche Meinungen vertreten die Direktkandidaten zu den wichtigen Themen der Wahl?
BERLIN taz | Jetzt sind es wirklich nur noch vier Wochen. Am 22. September wird in Deutschland gewählt und die öffentliche Debatte konzentriert sich, wie so oft, auf die parteipolitischen Machtfragen auf Bundesebene: Merkel oder Steinbrück? Schwarz-Gelb oder Große Koalition? Macht es die SPD mit der Linkspartei? Kommt die FDP rein? Gar die Piraten?
Doch wer sind eigentlich diese freundlich lächelnden Menschen, die in unseren Wahlkreisen von den Plakaten lächeln? Was zeichnet sie aus, wofür stehen sie politisch? Sind sie für oder gegen eine längere Lebensarbeitszeit? Wollen sie einen höheren Spitzensteuersatz? Würden sie Whistleblower wie Edward Snowden gesetzlich schützen? Was halten sie von Energiewende, Zuwanderung, Mindestlohn?
Diese Fragen werden beim Kandidatencheck vom unabhängigen Internetportal abgeordnetenwatch beantwortet, einer Art Wahl-O-Mat für die Erststimme. Hier wurden 24 Thesen zu unterschiedlichen Themen der Bundestagswahl formuliert. Alle Direktkandidaten wurden gebeten, diese mit Zustimmung oder Ablehnung zu bewerten und ihre Meinung zu begründen. Wählerinnen und Wähler können die 24 Thesen durchklicken und so abgleichen, mit welchen Kandidaten und Kandidatinnen aus dem Wahlkreis sie die höchste Übereinstimmung haben.
Bislang haben sich insgesamt rund 1.750 Direktkandidaten (70 Prozent) daran beteiligt. Von SPD und Grünen sind es je 87 Prozent, bei der Linkspartei etwa 78 Prozent, bei der FDP 75. Zurückhaltender sind die Kandidaten der CSU (64 Prozent) und CDU (61 Prozent).
„Sehr viele Menschen wissen gar nicht, wofür die Kandidaten in ihrem Wahlkreis stehen“, erklärt Gregor Hackmack, Geschäftsführer von abgeordnetenwatch.de. „Wer den Kandidaten-Check durchspielt, lernt die Politiker und ihre Positionen kennen und geht gut vorbereitet ins Wahllokal.“ Die Seite soll auch nach der Bundestagswahl online bleiben. Sie sei ein „digitales Wählergedächtnis“, um die Aussagen später überprüfen zu können, so Hackmack.
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