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Kana-Bericht der UNO

■ Arbeitsgruppe zu israelischem Angriff auf Flüchtlinge im Libanon eingesetzt

New York (AFP/AP/rtr) – Nach dem israelischen Angriff auf den UN-Stützpunkt Kana im Südlibanon hat UN-Generalsekretär Butros Butros Ghali eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ihre Untersuchungen zu dem Vorfall in einem Abschlußbericht zusammenfassen soll. Dieses Dokument werde öffentlich gemacht, kündigte Butros Ghali am Montag abend an. „In welcher Form der Bericht präsentiert werden wird, muß noch entschieden werden“, fügte der UN-Chef hinzu. Israel war wegen des Angriffs auf den UN-Stützpunkt, bei dem am 18. April 102 Menschen getötet wurden, stark unter Druck geraten.

Der von der UNO mit der Untersuchung beauftragte General Frank van Kappen hatte am Freitag erklärt, die israelische Armee habe gewußt, daß sie einen UN- Stützpunkt bombardiere. Die britische Zeitung The Independent berichtete am Montag, die Videoaufnahme eines UN-Soldaten stütze diesen Vorwurf. Israels Regierungschef Schimon Peres gab lediglich zu, daß vor dem Angriff auf Kana ein ferngesteuertes israelisches Aufklärungsflugzeug das Gebiet überflog. Der israelische Artilleriekommandeur Dan Harel sagte hingegen im Militärradio, der Angriff auf Kana gehe auf eine fehlerhafte Karte zurück. Außerdem habe die Armee entgegen den Angaben der UNO nicht gesehen, wie sich Hisbollahkämpfer in dem Lager verschanzten. Nach einem Treffen mit UN-Vertretern in New York sagte Harel außerdem, erst nach dem Angriff auf Kana seien zwei unbemannte Aufklärungsflugzeuge über dem Gebiet eingesetzt worden.

Entschieden verwahrte Butros Ghali sich gegen Mutmaßungen, der Bericht könne durch den Einfluß der USA „verwässert“ werden. Das US-Außenministerium hatte der Schiitenmiliz Hisbollah einen Teil der Verantwortung für den Angriff zugewiesen. Außenamtssprecher Nicholas Burns erklärte, Hisbollah-Kämpfer hätten Zivilisten als menschliche Schutzschilde mißbraucht.

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