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Kampfhund soll leben

■ Tierschutzverein fühlt sich mit Kampfhunden allein gelassen. Forderung: Geld statt Giftspritze

Der Bremer Tierschutzverein fühlt sich von der Politik mit dem Problem Kampfhunde allein gelassen. Es könne nicht sein, dass allein die Tierheime die Folgen der von der Politik beschlossenen Maßnahmen zur Kampfhundeproblematik tragen müssten, klagte gestern der Vorsitzende des Vereins, Wolfgang Apel. Bei Inkrafttreten der neuen, verschärften Verordnung rechnen die TierschützerInnen damit, dass vermehrt betroffene Hunde im Tierheim abgegeben würden. Mittlerweile befänden sich 22 kaum noch vermittelbare Pitbulls im Heim.

Nach den jüngsten Bissattacken von Kampfhunden auf Menschen verschärfen Bremen und Bremerhaven die Verordnungen zur Haltung gefährlicher Hunde. Voraussichtlich Ende Juni treten in beiden Städten geänderte Polizeiverordnungen in Kraft. Danach ist unter anderem für die Haltung von Kampfhunden die Erlaubnis der Polizeibehörden erforderlich. Sie können die Haltung beschränken oder verbieten, wenn die Hunde Leben oder Gesundheit von Menschen und Tieren gefährdet haben. Verstöße gegen die Vorschriften können mit einer Geldbuße von bis zu 10.000 Mark geahndet werden. Eine „pauschale Einschläferungs-anordnung“, wie sie das Innenressort möglicherweise wolle, komme für den Tierschutzverein ethisch nicht in Frage und sei gesetzlich zudem nicht erlaubt, betonte Apel.

Die durch die neue Verordnung auftretende finanzielle Mehrbelas-tung könne der Tierschutzverein nicht mehr tragen. Das lasse das Spenden- und Beitragsaufkommen nicht zu. Die reinen Bewirtschaftungskosten des Bremer Tierheims, das hauptsächlich von der Stadt beansprucht werde, betragen Apel zufolge 1,2 Millionen Mark jährlich. Davon decke der öffentliche Zuschuss von 200.000 Mark nur einen kleinen Teil ab, sagte Apel. dpa

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