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Kambodscha-Gespräche abgebrochen

Bangkok (dpa) — Die erste Konferenz des vor neun Tagen ins Leben gerufenen Obersten Nationalrates aus Vertretern der vier kambodschanischen Konfliktparteien ist am Mittwoch nach dreitägigen Verhandlungen in Bangkok ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die Vertreter der Regierung in Phnom Penh sowie der rivalisierenden Dreierkoalition konnten sich nicht über die Rolle des kambodschanischen Exmonarchen Sihanouk einigen.

Die Forderung der Dreierkoalition, Sihanouk zum Vorsitzenden und 13. Mitglied im zwölfköpfigen Nationalrat zu ernennen, wurde von Phnom Penhs Regierungschef Hun Sen abgelehnt. Beide Seiten müßten in dem Gremium auch zahlenmäßig gleichgewichtig vertreten sein. Khieu Samphan, Sprecher der Roten Khmer, sagte unmittelbar nach Abbruch der Gespräche vor Journalisten, die Verhandlungen seien an Hun Sen gescheitert, der ein „Spiel mit der Anzahl der Sitze“ treibe. Hun Sen verquickte die Frage des Ratsvorsitzes von Sihanouk mit unverhältnismäßigen Forderungen. So verlange Hun Sen im Falle eines Nachgebens seinerseit den Vorsitz in der kambodschanischen Delegation bei den Vereinten Nationen oder den Stellvertreterposten im Obersten Nationalrat. Zudem hatte Hun Sen verlangt, sollte Sihanouk als 13. Mitglied in das Gremium berufen werden, müßte auch ein weiterer Sitz für seine Seite geschaffen werden. Khieu Samphan forderte indessen als nächsten Schritt der Friedensgespräche eine neuerliche Internationale Kambodscha-Konferenz in Paris.

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