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Kahrs: Schulen leasen

■ Bildungs-Kompromiß scharf kritisiert / Ungedeckte Wechsel / Kahrs will 215 LehrerInnen neu einstellen

Als „unsozial und elitär“ hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gestern den von Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs mitgetragenen Koalitionsbeschluß zurückgewiesen, in Huckelriede ein neues internationales Gymnasium zu gründen, in Vegesack das Gymnasium zu vergrößern und die als Ersatz für die asbestverseuche Gesamtschule West gedachte neue SEK-I-Schule in Oslebshausen auf der Prioritätenliste nach hinten zu verschieben (vgl. taz vom 18.4.). Bremen befinde sich damit auf dem Rückweg „zu den Schulstrukturen der 50er und 60er Jahre, als sich GymnasiastInnen, Haupt- und RealschülerInnen nur morgens und mittags auf dem Schulweg begegneten“. AfB-Fraktionssprecherin Elke Kröning wertete den Kompromiß gar als „bildungspolitische Bankrotterklärung dieser Senatorin“.

Bildungssenatorin Kahrs verteidigte gestern den von ihr vorgeschlagenen Kompromiß mit der CDU. Ohne Zugeständnisse hätte es keine Lösung für das 57-Millionen-Loch im Bildungsetat 1996/97 gegeben. Beim Beschluß des Senats über die Eckwerte der einzelnen Ressorts habe sie „die Dramatik der Lage nicht übersehen“, gestand Kahrs gestern.

Im Senat will die Bildungssenatorin mit dem Koalitions-Kompromiß im Rücken nun insgesamt 95 Neueinstellungen von LehrerInnen in diesem und weitere 120 für das nächste Jahr beantragen. Der Sprecher der Bildungsdeputation, Klaus Bürger (CDU), wollte sich gestern aber nicht auf eine Unterstützung dieser Forderung festlegen lassen. „Das wird noch sehr schwierig“, meinte er zu den beabsichtigten Neueinstellungen.

Auch an anderen Stellen enthält der Bildungs-Kompromiß noch ungedeckte Wechsel. So konnte Bildungssenatorin Kahrs gestern noch keine Idee mitteilen, wie sie die verordnete Einsparung von sechs Millionen Mark in ihrem Ressort umsetzen will. „Unter Spardruck muß Beweglichkeit entstehen“, meinte sie lediglich.

Der vereinbarte Sparbetrag von zehn Millionen Mark durch die Gründung einer GmbH für Unterhalt und Sanierung der Bremer Schulbauten könnte sich am Ende auch als neuer Schattenhaushalt entpuppen. „Natürlich kann eine GmbH Kredite aufnehmen“, bestätigte Kahrs diesen Verdacht gestern. Denkbar sei auch ein Modell „Verkauf und Lease-Back“ für einzelne Schulen. Zumindest bis tatsächlich Geld in dem geplanten „Stadtreparatur-Fonds“ ist, wird die überfällige Schulsanierung auf Pump geschehen müssen.

Unklar ist auch die Organisation und Finanzierung der geplanten neuen „Internationalen Schule“ im Schulzentrum Huckelriede. Einerseits geht die Bildungssentorin davon aus, daß für die „Kinder ausländischer Manager“, die dort in Englisch auf einen amerikanischen Schulabschluß vorbereitet werden, ein Schulgeld von 500 Mark im Monat gezahlt werden muß. Andererseits komme Schulgeld für eine öffentliche Schule „nicht in Frage“. Und von der gewünschten Grundfinanzierung der Schule aus Mitteln des Wirtschaftsressorts weiß die zuständige Wirtschaftsdeputation noch gar nichts. Ase

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