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Kämpfe im Kaukasus

■ Russische Armee meldet Teileroberung von Nowogrosnenski

Mairtup/Moskau (AFP) – Die russische Armee hat gestern gemeldet, sie habe die umkämpfte tschetschenische Ortschaft Nowogrosnenski teilweise erobert. Eine unabhängige Bestätigung dafür lag zunächst aber nicht vor. Mowladi Mussajew, Generalstabschef des Rebellen-Militärchefs Schamil Bassajew, sagte dagegen, seine Kämpfer hätten den Ort in der Nacht zum Dienstag und am frühen Morgen verlassen.

Der Kommandeur der russischen Truppen in Tschetschenien, General Wjatscheslaw Tichomirow, sprach von 30 getöteten Soldaten und 170 getöteten Rebellen. Angaben der Unabhängigkeitskämpfer zufolge starben beim russischen Beschuß Nowogrosnenskis am Sonntag und Montag 40 Zivilisten.

Gestern war es weiterhin unmöglich, sich der seit Sonntag eingekesselten Ortschaft auf mehr als zehn Kilometer zu nähern. Die Soldaten und Unabhängigkeitskämpfer lieferten sich weiter erbitterte Straßenkämpfe. In dem Ort hielten sich noch bis zu tausend Unabhängigkeitskämpfer auf. Ein Sprecher der Truppen des russischen Innenministeriums, Wassili Pantschenkow, sagte gestern, die Erstürmung des Ortes werde spätestens heute beendet sein.

Am Samstag morgen war laut dem russischen Oberkommando das Ultimatum für den Abzug der Unabhängigkeitskämpfer aus Nowogrosnenski abgelaufen. Die russische Armee hatte am Montag einen Sturmangriff auf den tschetschenischen Ort gestartet.

Die russischen Nachrichtenagenturen meldeten unter Berufung auf die russischen Militärs, „nahezu alle“ Zivilisten hätten die Ortschaft schon vor dem Beginn der Offensive über einen Sicherheitskorridor verlassen. Augenzeugen und tschetschenische Behörden hatten aber die Einrichtung eines solchen Korridors dementiert.

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