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Kämpfe bei Bihać

■ Zwei Tote bei Zusammenstößen mit muslimischen Abtrünnigen in Bosnien

Sarajevo/Zagreb (AFP) – Der Machtkampf innerhalb des Lagers der bosnischen Muslime hat am Wochenende offenbar die ersten Toten gefordert. In der abtrünnigen westbosnischen muslimischen Enklave Bihać wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur der Stadt, ZBIA, gestern zwei Polizisten angeblich von Anhängern des bosnischen Präsidenten Alija Izetbegović getötet. Bereits am Samstag waren bei Zusammenstößen bosnischer Regierungstruppen mit den Abtrünnigen vier Soldaten durch Schüsse schwer verletzt worden.

Die beiden Polizisten wurden nach Angaben von ZBIA von angeblichen Anhängern Präsident Izetbegović' in den Orten Velika Kladusa und Trnova angegriffen und getötet. Zu den Zusammenstößen am Samstag sei es gekommen, nachdem Izetbegović-treue Truppen hundertsiebzig Personen festgenommen und mit Fahrzeugen nach Skokovi, einer Vorstadt von Cazin, gebracht hätten, teilten Mitarbeiter des selbsternannten Führers der Enklave, Fikret Abdic, mit. Ein Sprecher Abdic' bezeichnete die Lage in Cazin als „extrem gespannt“.

Radio Sarajevo berichtete hingegen, in Skokovi seien drei Menschen durch Schüsse verletzt worden, die an einer Demonstration gegen Abdic teilnahmen. Fikret Abdic habe sich mittlerweile auch zum Befehlshaber von Westbosnien ernannt.

Abdic, ein politischer Gegner Izetbegović', hatte Bihać am vergangenen Montag zur „Autonomen Region Westbosnien“ erklärt und am Freitag alle Bürger dazu aufgerufen, Bihać auch mit Waffengewalt zu verteidigen. Anhänger der Abtrünnigen versperrten am Wochenende außerdem die Zufahrtsstraßen nach Velika Kladusa.

Wie Radio Sarajevo meldete, verstärkten bosnische Polizisten in dem Gebiet ihre Straßensperren. Izetbegović warf Abdic unterdessen vor, er treibe einen Keil zwischen die Muslime und diene damit den Interessen Belgrads und Zagrebs.

(Siehe auch Seite 8)

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