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Kabel–Verschwendung

■ Schwarz–Schilling hat 650 Millionen verschleudert Rechnungshof kritisiert konzeptlose Verkabelungspolitik

München (dpa) - Ohne Rücksicht auf Kriterien der Rentabilität hat die Bundespost in den ersten beiden Jahren nach dem Bonner Regierungswechsel eine mehr oder weniger konzeptlose Verkabelungspolitik betrieben. Diesen Vorwurf erhebt nach Angaben der Süddeutschen Zeitung (Samstagsausgabe)der Bundesrechnungshof in seinem soeben fertiggestellten Prüfungsbericht 1986 über die Post. Abweichend von den eigenen Vorschriften habe die Post ihre Planungsarbeiten auf ein Minimum reduziert, um die mittels Fernsehverkabelung angestrebten medienpolitischen Ziele der Bundesregierung möglichst schnell zu erreichen. In dem noch unveröffentlichten Bericht des Rechnungshofs heißt es nach Angaben der SZ, die Entscheidung des Bundespostministers von 1982, beschleunigt mit erheblich gesteigertem Finanz– und Sachmitteleinsatz von 1983 an Breitband–Verteilnetze auszubauen, habe „auf der Ausführungsebene zu großen Schwierigkeiten und zu Mängeln bei der Planung“ geführt. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung hat die Post im letzten Jahr bei ihren Kabelanschlüssen ein Defizit von 650 Millionen Mark hinnehmen müssen. Der Kostendeckungsgrad sei auf 15 Prozent gesunken. Postsprecher Maschke meinte in seiner Stellungnahme zu dem Bericht, die Post habe sich 1982 in einem „Zielkonflikt“ befunden. „Wenn wir zuerst ein langfristiges Konzept erarbeitet hätten, hätten wir drei Jahre lang die Hände in den Schoß legen müssen.“

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