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Archiv-Artikel

KUNST

schaut sich in den Galerien von Berlin um

MEIKE JANSEN

Halbzeit! Noch fast unbemerkt von der Kunstöffentlichkeit schreitet der Performancemonat Mai voran. Die geringere Aufmerksamkeit mag darin begründet liegen, dass das Programm von KünstlerInnen aus dem nicht kommerziellen Bereich (wie immer der sich auch im Detail manifestiert) bestritten wird und eher experimentelle Performancekunst in den Mittelpunkt stellt. Große Institutionen sucht man im Programm nahezu vergeblich. Dafür werden Projekte wie das des Kollektiv Agora einbezogen, das künstlerisch Tätige, in der Bildungsarbeit Verstrickten und Kreative mit dann eben doch kommerziellen wie aktivistischen Hintergrund verbindet. Von Yoga über Bodyperformances, Beiträgen von KünstlerstipendiatInnen bis Filmnächten, wird allerlei schräges, praktisches wie Hippes zur Zerstreuung angeboten (Agora, Mittelweg 50, U-Bahn U8 Leinestr., Infos: agoracollective.org/).

Momentum am Mariannenplatz sieht sich hingegen schon seit drei Jahren als „globale Plattform für zeitbasierte Kunst und hat sich zum Ziel gesetzt, die Arbeiten internationaler Künstler und herausragender Nachwuchskünstler zu fördern“. Nicht selten finden sich so in Kooperation mit einem Berliner Make-up-Unternehmen Produktionen im öffentlichen Raum am und um den Rosenthaler Platz statt, der vor allem Fashionistas und andere Trendbegeisterte wie Touristen anregen soll. Am Kreuzberger Mariannenplatz werden dagegen eher Salonabende und Ausstellungen veranstaltet, die an ein versierteres Publikum gerichtet sind. Hier stehen noch bis Ende Mai im Rahmen des „Month of Perfomances Art“ jeden Sonntag jeweils zwei bis drei Performances auf dem Programm. Am kommenden Sonntag, dem 19. Mai, werden Kirsten Palz, „Manuals for R“ (17.00–17.15 Uhr), Joyce Cay „Book I, Book II“ (17.30–18.00) und Mariana Hahn „Empress of Sorrow“ (18.15–19.00) auf sich aufmerksam machen. (Sunday Performance Serie at Momentum, Mariannenplatz 2, 19. und 26. Mai, ab 17 Uhr, Infos: momentumworldwide.org)

Einer der arriviertesten Orte dürfte die Kunsthalle der Weißenseer Kunsthochschule sein. Hier werden sich ab heute 16 Studierende und AbgängerInnen verschiedener Kunsthochschulen mit neuartigen Dokumentationsweisen von Performances beschäftigen. Los geht’s mit „Watching A Cat, Watching A Mouse Hole“ heute mit einem Performanceabend, der ab dem 20. 5. von einer Ausstellung sowie Vorträgen und Workshops bis Ende des Monats ergänzt wird. (Kunsthalle am Hamburger Platz, Gustav-Adolf-Str. 140, kunsthalle.kunsthochschule-berlin.de/