■ Moskau will mit Teilabzug beginnen: KP-Chef fordert Koalition für Rußland
Moskau (AP/dpa) – Der russische Kommunistenchef Gennadi Sjuganow hat die wichtigsten politischen Kräfte des Landes gestern zur Bildung einer Koalitionsregierung aufgerufen. Andernfalls drohten der wirtschaftliche Zusammenbruch und Unruhen in der Bevölkerung, sagte der Herausforderer von Präsident Boris Jelzin bei der Stichwahl am 3. Juli. Der Chef der liberalen Jabloko-Partei, Grigori Jawlinski, hielt sich gestern erneut mit einer eindeutigen Wahlaussage zugunsten von Präsident Jelzin zurück. Gleichzeitig appelierte seine Partei an ihre Wähler, auf keinen Fall Sjuganow zu wählen. Unterdessen haben die russische Seite und tschetschenische Rebellen Listen mit den Namen von Gefangenen ausgetauscht, meldete Interfax. Beide Seiten vereinbarten, bis heute Auskunft über das Schicksal der Menschen und ihre mögliche Freilassung zu geben. Das russische Oberkommando kündigte einen teilweisen Truppenabzug aus Tschetschenien an. Das 245. Panzergrenadier-Regiment werde ab Freitag ohne Bedingungen abziehen, sagte der russische Oberkommandierende in Tschetschenien, General Tichomirow. Die Russen hatten bereits mehrfach einen Teilabzug versprochen, bisher aber nie eingehalten.Kommentar Seite 10
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