KONZERN WILL LEISTUNGSSCHUTZRECHT ZUNÄCHST NICHT NUTZEN : Springer kuschelt mit Google
BERLIN | Ausgerechnet der Axel-Springer-Verlag, dessen Lobbyisten so sehr für ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage gekämpft haben, verzichtet darauf, sich das neue Gesetz gleich zum Start zunutze zu machen. Wie ein Verlagssprecher am Montag der taz sagte, habe sich der Konzern per „Opt-in“-Verfahren entschieden, mit seinen Inhalten weiterhin in den Angeboten von Google gelistet zu werden – darunter auch der bei Verlagen vielfach umstrittene Newsaggregator „Google News“. Um nicht für Links samt kurzem Anreißer zu den Veröffentlichungen von Verlagen bezahlen zu müssen, fragt Google die Verlage, ob ihre Online-Publikationen weiterhin in den Suchtreffern des Newsaggregators gelistet werden sollen – unentgeltlich. Verlage, die dem nicht zustimmen, sollen vom 1. August an nicht länger mit ihren Inhalten auf Google News auftauchen.
Axel Springer erklärte weiter, mit dem neuen Gesetz letztlich sehr wohl Geld verdienen zu wollen. „Axel Springer wird das Recht wahrnehmen und strebt eine Verwertung an“, sagte ein Sprecher. Dazu treffe das Unternehmen derzeit Vorbereitungen. Bis dahin entstehe aber „aus juristischen und technischen Gründen zwangsläufig ein Intermezzo“. In dieser „Übergangsphase“ erteile die Axel Springer AG der Google Germany GmbH ein sogenanntes Opt-in zur Nutzung ihrer Inhalte. (dan)
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