: KONGRESS IN BERLIN
Die Versammlung, die bis morgen im Berliner Rathaus Schöneberg tagt, hat nicht einmal einen Namen – als Überschrift reicht der Titel „1. Bundeskongress türkeistämmiger Homosexueller“. Offenbar ist sie sprechend genug, um die Brisanz des Themas zu skizzieren: Erstmals wird über das mehr oder weniger gebrochene, besser: schwierige bis ablehnende Verhältnis von (vorwiegend aus Mittelmeerländern und dem Nahen Osten stammenden) Einwanderern in Deutschland zu Homosexuellen zu erörtern. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit begleitet die Tagung wohlwollend mit einem Grußwort. Von solchen Honorigkeiten abgesehen, sollen vor allem aber Schwule und Lesben mit eigener Migrationsgeschichte zu Wort kommen – auf dass sie nicht nur in ihren eigenen ethnischen und religiösen Communities, sondern auch den Milieus der deutschen Mehrheitsgesellschaft Gehör finden. Die Veranstaltung endet mit einer Diskussion um „Das Bild von Homosexualität und Homosexuellen in den türkischen Medien“.