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■ LEUTE VON HEUTEKLATSCH VON GESTERN

L E U T E V O N H E U T E K L A T S C H V O N G E S T E R N Ganz ohne Regen ging das Kinofest im Wirtshaus Schildhorn über die Bühne. Wen das RIAS-Tanzorchester nicht vertrieben hatte, konnte sich genüßlich die Beine vertreten oder über ein TV-Kabel des ZDF stolpern. CDU-Generalsekretär Landowsky hielt genauso Hof - Radio 100,6-Chef Ulrich Schamoni wich nicht von seiner Seite - wie der Beton-Riegenführer Peter Kittelmann, neben all den Stars, Strernchen und westdeutschen Kinobesitzern, auf die das Fest zugeschnitten war. SPD- und AL-Politiker fehlen erstaunlicherweise bei solchen Festen fast völlig (aber niemals Marianne - d.S.), dabei geht es doch gar nicht um den Flächennutzungsplan, sondern lediglich um Leinwände. Aber immerhin, die First Lady in spe, Annegret Momper, vertrat die Opposition und zog bei der UNICEF-Verlosung gleich einen Hauptgewinn, ein schnelles Moped für ihren Mann. Das stimmt doch optimistisch. Kultursenator Volker Hassemer kann fortan die Frage beantworten, wem die Stunde schlägt, er gewann eine Armbanduhr.

Fein heraus ist auch der Springer-Vorstandsvorsitzende Peter Tamm. Nachdem die sogenannte „Prüfungskommssion für Insider-Fragen an der Berliner Wertpapierbörse“ heftige Aktienbewegungen im Vorfeld des Springer-Burda-Deals zum Anlaß für Nachforschungen nahm, war sein Name neben dem des Aufsichtsratsvorsitzenden Bernhard Servatius als Super -Insider im Gespräch. Immerhin wurden Aktien im Wert von über eine Million Mark verkauft. Einen Verstoß konnten die Prüfer nicht feststellen. Springer-Boß Tamm, der, wie Marianne aus sicherer Quelle erfuhr, sage und schreibe 4,8 Millionen per anno für seine Dienste kassieren soll, wird auf das Kleingeld wohl nicht so viel Wert gelegt haben.

Wenn nur Kleingeld in der Börse klingelt, müssen die Feiern hilfsweise finanziert werden. Talentiert zeigte sich dabei der neue Mitarbeiter des Kreuzberger Vereins SO 36 und Schöneberger AL-Bezirksverordneten Rainer Sauter bei seiner Feier zum 40.: In seinem Flur hängt ein Geldspielautomaten. Seine Kollegen vom Verein drängelten sich vor der sonst verpönten Maschine und bettelten die übrigen Gäste um Kleingeld an („haste mal 'nen Groschen?“), das in dem einarmigen Banditen in Sekundenschnelle auf Nimmerwiedersehen verschwand

Ausgefallen ist der Höhepunkt der antifaschistischen Jugendtage in Kreuzberg. Vergeblich suchten taz-Reporterin und Fotograf nach dem Fußballspiel, welches das antifaschistische Jugendbündnis angekündigt hatte. So setzte man/frau sich einfach in die Sonne.

Seinen Platz an der Sonne will der Kunstmaler Georg Baselitz an der Hochschule der Künste aufgeben. Weil die Hochschule den ehemaligen DDR-Nationalpreisträger Volker Steltzmann, der 1986 flüchtete, eine Professur antrug, kündigte Baselitz seine. Steltzmann sei als Kulturfunktionär „aktiv gegen nicht linientreue Künstler“ vorgegangen, grollt Baselitz.Marianne

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