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Archiv-Artikel

sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Wie konnte es nur so weit kommen? Oder irre ich mich, und der gute alte Cowboy nebst Indianer ist gar nicht ins Abseits geraten zugunsten von Rittern, Spiderman oder Prinzessin Irgendwas? Nee, ist schon so, aber ganz verzichten müssen die Kids auf staubverzierte Geschichten aus dem Wilden Westen trotzdem nicht. Denn es gibt Cowboy Klaus. Zugegeben, so ein richtig hartgesottener Kuhtreiber ist er nicht, und mit Pferd oder Colt wurde er auch noch nicht gesichtet. Dafür hat er zwei Freundinnen, das Schwein Lisa und die Kuh Rosi. Zu dritt machen sie es sich in „Cowboy Klaus und Tornado Toni“ im Keller unter Klaus’ Farm gemütlich, während ein Herbsttornado über die Prärie pfeift und hinterher dort, wo der Kaktus stand, eine Bananenstaude blüht. An deren Früchten labt sich ein kleiner Affe namens Toni. Und der ist so süß, dass Lisa und Rosi nur noch Augen für ihn haben und Klaus abgemeldet ist. Eifersucht plagt da den Cowboy! Doch Klaus arrangiert sich mit dem neuen Mitbewohner, hat sogar Spaß mit ihm – und überlegt zum Schluss, auf eine geliebt geregelte Angewohnheit zu verzichten. Mit herrlich einfachen, enorm vielsagenden, lebendigen Bildern hat Karsten Teich diese Cowboy-Klaus-Geschichte für Erstleser ab sechs Jahre illustriert, die er zusammen mit Eva Muszynski dezent humorvoll geschrieben hat. Am Sonntag um 11 Uhr liest er sie im Pankower Kinderbuchladen Buchsegler vor (um Anmeldung wird gebeten: www.buchsegler.de; Tulipan Verlag, 7,95 €).

Wenn der gefürchtete Schafswind beharrlich über die Berliner Steppe pfeift, sitzt es sich im Kino kuschelig, und herzerwärmende bunte Geschichten haben Konjunktur. Im Spatzenkino wird es im November im Rahmen der 24. Berliner Märchentage sogar richtig sonnig, wenn sich „Der zu kleine Prinz“ mit Lappen und Eimer daran macht, die Sonne zu putzen, weil sie mit Fleck aufgegangen ist. Dem launigen Zeichentrickfilm folgt im zweiten Teil des 45-minütigen Programms der Kurzspielfilm „Der rote Ballon“. In dem Oscar-prämierten Film verreisen wir mit unseren mindestens vierjährigen Kindern am Samstag um 11 Uhr im Moviemento und am Sonntag um 11 Uhr im Central mit dem kleinen Pascal und einem roten Ballon in das Paris der 50er Jahre. Wir amüsieren uns darüber, wie er zusammen mit seinem Freund auf wahrhaft abenteuerliche Weise Buskontrolleure austrickst oder verkniffene Schulmeister – und das alles, ohne viele Worte zu verlieren (weitere Termine www.spatzenkino.de, Eintritt 1,50 €, Anmeldung erforderlich, 4 49 47 50).

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