: KAMERADSCHAFTEN
Um möglichen Verboten zu entgehen, organisieren sich militante Neonazis seit den Neunzigerjahren zunehmend in „Freien Kameradschaften“. In diesen Gruppen, die zumeist zwischen 20 und 60 Rechtsextremisten umfassen, existieren weder feste Strukturen noch eine offizielle Mitgliedschaft. Zumeist sammeln sich die Kameradschaften um ein oder zwei Führungspersönlichkeiten – im Münchner Fall um Norman Bordin und Martin Wiese.
Untereinander sind die Gruppen laut Verfassungsschutz gut vernetzt, viele Kontakte laufen über das Internet. Im Verfassungsschutzbericht 2003 wird die Zahl der „Freien Kameradschaften“ bundesweit auf 160 geschätzt. Im Süden ist neben der Wiese-Truppe vor allem die „Fränkische Aktionsfront“ im Großraum Nürnberg aktiv, die wie viele Kameradschaften enge Kontakte zur NPD pflegt. BERG