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K O M M E N T A R Verniedlichte Zensur

■ Bürgerschaftspräsident darf borniert bleiben

„Wieviel Energie muß die SPD reinstecken, bloß weil die so einen bescheuerten Bürgerschaftspräsidenten haben“, umreißt der Kollege seine Kommentaridee in Sachen Ausstellung des palästinensischen Malers Ibrahim Hazeh. Nun mag es an der Wortwahl einiges auszusetzen geben, Fakt bleibt: Die Zensur eines Künstlers, dessen Nationalität nicht in den politischen Kram paßt, zeugt von einer bornierten Kleinkariertheit des Bürgerschaftspräsidenten Dr.Dieter Klink.

Der Ausweg, den Bürgermeister Klaus Wedemeier der SPD -Fraktion aufzeigte, ist ein hochehrenwerter, dabei typisch sozialdemokratischer Kompromiß. Statt einen Konfikt, den es grundsätzlich zu klären gilt, bis zur Entscheidung auszutragen, wird die politische Abwertung, die die Ausstellung durch die Entscheidung Klinks erfährt, dadurch aufgewertet, daß der Bürgermeister höchstpersönlich die Eröffnungsrede halten wird. Oder einfacher: Wenn Klink feudalherrlich die Bürgerschaftspforten versperrt, dann darf er das, wenn der Bürgermeister mit guter Miene den miesen Stil vergessen macht. Den großen Knall hat die SPD-Fraktion vermieden. Der politische Skandal ist ihr mit diesem Präsidenten geblieben.

Holger Bruns-Kösters

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