: Juristischer Schnell-„Schuss“
betr.: Es gibt keine dunklen Geheimnisse“, taz vom 17. 8. 07
Joachim Lampe sagt: „Wenn ein RAF-Kommando gemeinsam einen Mord plant und ausführt, sind alle, die einen Tatbeitrag geleistet haben, gemeinsam Mittäter. Mörder ist dann nicht nur der Schütze hinten auf dem Motorrad, sondern auch der Fahrer des Motorrads, der Fahrer des Fluchtfahrzeugs und alle, die den Tatort vorher ausgekundschaftet haben.“
Ja, solch juristische Schnell-„Schüsse“ gelten für RAF-Angehörige, aber wenn SS-Angehörige wegen des Mordes an Ernst Thälmann vor Gericht gestellt werden, dann werden sie freigesprochen, weil ihnen ein individueller, tatsächlicher Tatbeitrag nicht nachgewiesen werden kann! Da stellt sich die Frage: Wieso eigentlich hat sich die Justiz zum Beispiel in Düsseldorf so lange mit dem Majdanek-Prozess herumgeschlagen? Es ist doch so einfach: Wer, wenn nicht SS-Angehörige, hat einen Mord gemeinsam geplant und ausgeführt? Und solche Äußerungen 62 Jahre nach der Befreiung! Ich wünsche mir die Reaktivierung Lampes als NS-Ankläger. BENE JÜNEMANN, Düsseldorf