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Jubelfeier gestört

■ Proteste bei der 250–Jahr–Feier der Göttinger Universität Breites Protestbündnis der Studenten beginnt zu bröckeln

Aus Göttingen Reimar Paul

Nicht nach Plan verlief am Dienstag vormittag der Beginn der Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag der Göttinger Universität. Mehrere hundert Studenten blockierten den Zugang zur Ausstellung „250 Jahre Georg–August–Universität“ und machten damit noch einmal auf ihren Protest gegen die niedersächsische Bildungspolitik aufmerksam. Professoren, Ehrengäste und Presse blieben ausgesperrt. Am Mittag spitzte sich die Situation zu, als die Uni–Leitung Polizei anforderte. Nach einem halbstündigen Megaphon– Gefecht gab schließlich Universitätspräsident Kamp der Forderung der Studenten nach, die Beamten abziehen zu lassen. Auf einer Pressekonferenz am Montag abend hatte der Zentrale Streikrat noch einmal die Gründe für die Aktionen dargelegt. Anlaß zum Jubeln gebe es nach den Sparbeschlüssen des Albrecht–Kabinetts in Niedersachsen nicht. Ziel der Aktivitäten sei es, die Öffentlichkeit mit dem Unmut der Studenten konfrontieren. Ein Gesprächsangebot der Universitätsleitung an den AStA, zu einer Vereinbarung über Wohlverhalten zu kommen, wies dieser unter ausdrücklicher Betonung seiner Nicht–Zuständigkeit zurück. Die Beschlüsse, bei der Geburtstagsfeier mitzumischen, haben auch das extrem breite „Bündnis“ der letzten Protest–Wochen gesprengt. So hatte selbst der RCDS zu einem, wenn auch „freiwilligen“ Vorlesungsboykott aufgerufen. Sogar ein Trupp Burschenschaftler hatte sich an dem Protest beteiligt. Mittlerweile wird allerdings vom Zentralen Streikrat darauf hingewiesen, daß es mit Korporierten und CDU– Studenten „keine Gemeinsamkeiten“ gebe.

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