: Journalisten eskalieren Tarif- Konflikt / 50 Zeitungen bestreikt
Bonn (ap) - In den festgefahrenen Tarifverhandlungen für die Redakteure an Tageszeitungen haben die Journalistengewerkschaften mit Urabstimmung gedroht. Der Geschäftsführer des Deutschen Journalistenverbands, Hubert Engeroff, sagte gestern, nachdem sich am Verhandlungstisch nichts bewege, sei eine „Eskalation nicht auszuschließen“. Der stellvertretende Vorsitzende der IG Medien, Detlef Hensche, erklärte, der anstehende Konflikt könnte den in der Druckindustrie an Schärfe noch übertreffen.
Am Freitag wurden mehr als 50 Tageszeitungen bestreikt, seit Mittwoch insgesamt 118. Auch am Nachmittag wurden die Verhandlungen zunächst in zwei Expertenkommissionen fortgesetzt. Eine beschäftigte sich mit der von den Gewerkschaften geforderten Regelung der Volontärsausbildung, die andere mit den Themen Arbeitszeit und Einkommen.
Die Verleger hatten am Donnerstag einen Ausbildungsvertrag und einen Ausbildungsplan für Volontäre angeboten, der noch in allen Einzelheiten verhandelt werden muß.
Zweiter Hauptstreitpunkt ist die Arbeitszeitverkürzung. Die Gewerkschaften fordern sie in Gestalt zusätzlicher freier Tage. Die Arbeitgeber wollten darauf bisher nicht eingehen.
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