: John, Tom, Bud und Matt
■ „Die vier Söhne der Katie Elder“, Sonnabend, ZDF, 20.15 Uhr
Bis zur Halbzeit trödelt der Film herum und genießt es, wenn die Brüder am Grabe der Mutter herumrätseln, was man passenderweise auf den Grabstein schreiben könnte, oder wenn Dean Martin, herrlich relaxed wie immer, in einem Saloon mit einem Glasauge Unfug treibt. Dann hört man John Wayne sagen: „This is something I have to do myself, Harry!“, und weiß, daß es ernst wird. „Ein guter Western. Obwohl John Wayne inzwischen Mühe hat, in den Sattel zu kommen, hat er immer noch keine Konkurrenz als Cowpoke, und der Film, sein 50. Western in wahrscheinlich ebensoviel Lebensjahren, hat die Perfektion und die Leichtigkeit, die daraus erwachsen, wenn man sein Leben lang immer dasselbe macht“ (New York Herald Tribune). Daß John Wanye in der Tat Mühe hatte, in den Sattel zu kommen, und bei den anstrengenden Außenaufnahmen in Mexiko außerdem häufig auf die Hilfe eines Sauerstoffgerätes angewiesen war, hatte einen besonderen Grund. Am 29. Dezember 1964 teilte er bei einer zu diesem Anlaß eingeladenen Pressekonferenz in Hollywood mit, er habe gerade einen Krankenhausaufenthalt hinter sich, bei dem ihm wegen Krebs (Cancer) die ganze linke Lungenhälfte und ein Teil der rechten entfernt worden sei. Er sagte: „Ich bin geheilt. Nächsten Monat gehe ich nach Mexiko und drehe The Sons of Katie Elder. Man hat mir geraten, ich solle wegen meines Image der Öffentlichkeit meine Krebs-Operation verheimlichen. Ich glaube, es macht ein gutes Image, wenn John Wanye den Krebs schlägt. Klar, ich habe das große C weggelutscht! Natürlich habe ich es nicht selbst getan. Ich hatte gute Ärzte und ein gutes Team und ein gutes Krankenhaus. Gebetet habe ich auch.“ (Maurice Zolotow, Shooting Star)
Joe Hembus
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen