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Archiv-Artikel

Johannes Prassek

1911 in Hamburg geboren, gilt als „der Kopf“ der Lübecker Kaplane. Prassek kritisierte offen die Erschießung von Gefangenen und Juden. „Der große und asketische Mann überzeugte durch seine Natürlichkeit, Offenheit und seine vertrauensvolle Hinwendung zu einzelnen Menschen“, heißt es in der Dokumentation des Erzbistums zur Seligsprechung. Das Vertrauen wurde ihm schließlich zum Verhängnis: Er wurde von einem Spitzel denunziert, der sich ihm gegenüber als „Glaubenssuchender“ ausgegeben hatte. In der Verhandlung stritt Prassek gegen den Rat seines Anwalts keine seiner regimekritischen Äußerungen ab. Ein Abschiedsbrief ist nicht erhalten, wohl aber das Neue Testament des Kaplans. Auf der ersten Seite hat er notiert: „Wer sterben kann, wer will den zwingen?“