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Jetzt macht DG Bank Rückzieher

Paris (afp) - Nach vielem Hin und Her und einigen Dementis haben die Deutsche Genossenschaftsbank (DG Bank) und eine Reihe französischer Banken gestern doch noch ihren Streit um Wertpapiere von sechs Milliarden Mark beigelegt. Nach langwierigen Verhandlungen in Paris erklärte sich der Vorstandsvorsitzende der bundesdeutschen Bank, Helmut Guthardt, gegenüber den neun betroffenen französischen Kreditinstituten offiziell zur Rücknahme der Papiere bereit. Die DG Bank behält sich jedoch das Recht auf Schadensersatzforderungen vor. Die Bank ist überzeugt, Opfer krimineller Handlungen ihres inzwischen entlassenen Chefrentenhändlers Friedrich Steil zu sein, wobei auch französische Institute beteiligt gewesen sein könnten.

Im Rahmen eines „Wertpapierpensionsgeschäftes“, bei dem Banken untereinander solche Papiere aus steuerlichen Motiven verkaufen und wieder zurückkaufen, hatte die DG Bank Werte über sechs Milliarden Mark nach Frankreich abgegeben. Zur Beschleunigung - und bisweilen auch zur Vertuschung gegenüber den Behörden - werden diese Vereinbarungen auch schon mal mündlich und am Telefon getroffen. Da nun nach dem Verkauf der Marktwert des Paketes um 600 Millionen Mark gefallen war, wollte die DG Bank sie ursprünglich nicht mehr zum alten Preis zurückkaufen.

ulk

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