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Jetgeflüster privat

■ Flughafen Fuhlsbüttel soll verkauft werden

Als bundesweit erster Flughafen soll der Hamburger privatisiert werden: Den Beschluß des Bundeskabinetts vom vergangenen November hat Bundesverkehrsminister Mathias Wissmann (CDU) jetzt erneut bekräftigt. Bereits 1998, so die Ansage aus Bonn, könnte der Bund seine 26 Prozent-Anteile an der Flughafen Hamburg GmbH (FHG) verkauft haben. Mit den beiden anderen Gesellschaftern – Hamburg (64 Prozent) und Schleswig-Holstein (zehn Prozent) – soll bis zum Herbst geklärt werden, in welcher Form die Umstrukturierung erfolgt.

Laut Satzung haben die beiden Bundesländer Vorkaufsrecht. Doch Kiel hat bereits während der Koalitionsverhandlungen signalisiert, sich von der FHG trennen zu wollen. Angesichts leerer Haushaltskassen müßte Hamburg schon ein märchenhafter Sterntaler-Segen widerfahren, um die Privatisierung abzuwenden. Als gesichert gilt nicht einmal, daß die Hansestadt Mehrheitsgesellschafterin bleibt: „Es wird untersucht, ob Hamburg aus standortpolitischen Gründen trotzdem seine Anteile behält. Das ist aber noch völlig offen“, heißt es aus der Wirtschaftsbehörde.

Die Bedenken, die Stadt verliere ihren Einfluß auf Luftverkehrspolitik, -sicherheit und Flughafen-Ausbaupläne, teilt die FHG naturgemäß nicht: „Verkehrsgeschehen, Fluglärmschutz und Nachtflugzeiten unterliegen Gesetzen, an denen sich auch nach dem Verkauf nichts ändert“, sagt Flughafen-Sprecher Clemens Finkbeiner-Dege. Die bereits teil-privatisierten Flughäfen Wien und Kopenhagen funktionierten doch auch. Möglicherweise werde die GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, „falls der Bund seine Anteile breit streuen möchte“, so Finkbeiner-Dege.

Mittelfristig will sich der Bund auch aus den Flughäfen Köln/Bonn, Frankfurt, München und Berlin zurückziehen. Der Erlös soll, wer hätte es gedacht, die öffentlichen Haushalte entlasten. Kaufinteressenten „aus der Finanzwelt“ melden sich schon jetzt bei der FHG zuhauf. Ein Gutachten zur Wertschätzung des Flughafens Hamburg (Stammkapital 50 Millionen Mark) aber wurde noch nicht vergeben. Heike Haarhoff

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