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■ Jesus Jones
Man kann sich wahrscheinlich lange darüber streiten, ob Samplen eine neue Kunstform und von daher legitim, oder aber ob es einfach nur der plumpe Diebstahl ist. Ich, die ich auf altmodische Musik stehe, finde samplen in den meisten Fällen feige (wobei man sich natürlich fragen muß, ob die 872.056ste Vernudelung einer eingängigen Melodie irgendeines Punkrockhits wesentlich phantasievoller ist). Außerdem gehört das auch alles nicht hierher.
Jesus Jones klauen vorzugsweise Weißmuster aus dem Radio, wohl weil sie, so liest man in der Spex, neue Musik lieben und sie auf diesem Wege so höllisch aktuelle Musik machen, daß ihr Rereremix möglichst noch eher erscheint als das Original. Man kann das natürlich auch so eloquent verkaufen, wie es die EMI für ihre Lieblinge tut: »Im Zeitalter der Chips und Bits wandelt auch der Rock'n‘Roll sein Gesicht. Das wird an den Vinylprodukten der sogenannten Grebos besonders ohrenfällig«. Jesus Jones gehören zu der Sorte Musiker, die sich in Clubs rumtreiben und gleichzeitig ihre Ursprünge im Rock'n‘Rollertum finden. Das Ganze endet dann in einer schrillen Mischung aus Folklore aller Damen und Herren Länder, der kompletten Rockhistorie, Dance- Grooves unserer Tage und einprägsamen Melodien. Das meiste davon, wie oben erwähnt, geklaut und neu zusammengebastelt. Stileklektizismus der tanzbaren Art. (um 20.30 Uhr im Loft) Erika
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