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Archiv-Artikel

Jeff Koons statt St. Phalle

Von knö

Kunst muss sein: Nachdem eine Gestaltung des Spielbudenplatzes durch die französische Künstlerin Niki de St. Phalle ablebenshalber nicht in Frage kommt, wird jetzt möglicherweise der US-Künstler Jeff Koons die Sandwüste gestalten. Bausenator Mario Mettbach (Schill-Partei) versuchte den Meister der Pop-Art in New York von dem Projekt zu begeistern. „Über kurz oder lang wird Koons sich den Platz ansehen“, kündigte Mettbachs Sprecherin Claudia Eggert an.

St. Phalle hatte einen Platz mit bunten Drachen und einem schwarz-weiß mäandrierenden Pflaster entworfen. Sechs Wochen nachdem der Senat sie gebeten hatte, ihre Idee umzusetzen, starb sie. Verhandlungen mit ihren Erben blieben erfolglos. „Wir haben den Eindruck, dass wir da nicht weiter kommen“, sagte Eggert.

Koons sei derzeit als einziger Künstler für die Gestaltung des Platzes im Gespräch. Der 55-jährige ist durch schrillen, oft erotisch angehauchten Kitsch bekannt geworden. Seine Werke erzielen auf dem Kunstmarkt hohe Preise. Sich selbst hat er ebenfalls zum Kunstwerk gemacht: Anfang der 90er Jahre setzte er Anzeigen in Kunst-Zeitschriften, die ihn in Messias-Pose zeigten. Verheiratet ist er mit der italienischen Porno-Königin Cicciolina Staller. knö