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Jazzen in den Hummerbuden

■ Helgoland will für Touristen endlich attraktiver werden

Grün ist das Land, rot ist die Kant, leer ist der Sand - und darunter leidet Helgoland. Weil der Tourismus seit Jahren zurückgeht, soll das Image der einzigen deutschen Hochseeinsel jetzt aufpoliert werden: Die von Geschäftsleuten gegründete Werbegemeinschaft Helgoland e.V. plant unter anderem, langfristig einen Helgoländer Kultursommer zu etablieren. Vorgeschlagen wurden zudem eine Festwoche mit Helgoländer Spezialitäten, ein Jazzfest in den Hummerbuden, Schriftstellertage, ein Kleinkunstfestival und ein Open-Air-Kino-Festival.

Vor allem auch mit einem stark verbesserten Angebot für Gesundheitstouristen sowie dem Werben für das Naturerlebnis Helgoland soll der Insel ein unverwechselbares Profil gegeben werden, berichteten Vertreter der Werbegemeinschaft gestern. Mindestens 75 Millionen Mark sind für die Image-fördernden Projekte vorgesehen.

Neben dem Bau des Helgoland-Karrees mit Hotel und Passage und eines Geschäftszentrums mit Hafenmeile am Südhafen ist auch der Neubau eines Feriendorfes auf der Düne geplant. Und dagegen regt sich Widerstand. Gerade das einfache Leben auf der Düne in mobilen Bungalows und Zelten in unmittelbarer Nähe der Nordsee mache den Reiz des Urlaubes aus, erklärte einer der mehreren hundert Betroffenen. Eine Alternative dazu gebe es in Deutschland nicht. Viele Dünenurlauber würden nach der Umgestaltung die Insel meiden, prophezeite er düster.

lno

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