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■ Frau des Tages: Die erfolgreiche TräumerinJana Novotna (gewinnt endlich mal Wimbledon)

Einen Augenblick lang sah es so aus, als liefe alles wie gewohnt. Jana Novotna führte im Finale von Wimbledon mit 6:4, 5:4 gegen die Französin Nathalie Tauziat und brauchte nur noch ihr Aufschlagspiel durchzubringen, um endlich mit der „Rosewater Dish“ die begehrteste Trophäe im Frauentennis zu gewinnen. Normalerweise eine leichte Übung für die aufschlagstarke Tschechin. Aber die Sache ging schief: Tauziat schaffte das Break und ging sogar 6:5 in Führung. Wohl niemand der 13.000 Zuschauer dachte da nicht an 1993, als Novotna im Endspiel gegen Steffi Graf eine haushohe Führung verspielte und hernach bitterlich weinte, oder an 1995, als ihr dasselbe im Halbfinale gegen Graf widerfuhr. Diesmal aber behielt die 29jährige die Nerven und gewann den Tiebreak mit 7:2. Bei ihrer dritten Finalteilnahme – im Vorjahr unterlag sie gegen Martina Hingis – ging sie endlich als Wimbledon-Siegerin vom Platz.

Es war Novotnas erster Titel in einem Grand-Slam-Turnier überhaupt, gleichzeitig war das Match gegen die 30jährige Tauziat das „älteste“ Finale seit 21 Jahren – eine Konstellation, die besonders Martina Navratilova freute. „Es ist fabelhaft, daß es die Veteraninnen unter sich ausmachen.“

Besonders gutes Tennis kam dabei nicht heraus. Beide hatten Schwierigkeiten mit ihrem Service, was bei einer Angriffsspielerin wie Novotna normalerweise fatal ist. Zum Ausgleich attackierte sie jedoch einfach den zweiten Aufschlag von Tauziat und hatte Erfolg mit dieser Taktik. „Das hat mich fertiggemacht“, räumte die Französin ein. „Ein Traum ist wahr geworden“, freute sich Jana Novotna nach dem Sieg und sagte dann einen Satz, der auch von Berti Vogts stammen könnte: „Es ist wichtig, an sich zu glauben und einen Traum zu haben, aber man muß hinausgehen und dafür arbeiten.“ Matti

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