: James Bond in Niendorf, fatale Folgen
Die Vorgeschichte ist noch ungeklärt: Entweder hat James Bond Hamburg-Niendorf höchstpersönlich einen Besuch abgestattet, oder seine Widersacher vom Bundesnachrichtendienst haben vergeblich auf den Top-Agenten gewartet. Auf jeden Fall hat irgendeiner der Geheimdienstler ein wichtiges Utensil verloren. Nämlich einen schießenden Kugelschreiber.
Witzig ist die Sache jedoch nicht, vielmehr tödlich. Den Kugelschreiber nämlich hatte nichtsahnend ein 54jähriger Hamburger gefunden und mit nach Hause genommen, wo gerade die Vorbereitungen für die Geburtstagsfeier seiner 48jährigen Ehefrau liefen. In der fröhlichen Runde war der soeben gefundene Kugelschreiber Gegenstand des Interesses: Der Hausherr begann, mit dem komischen Gerät, das gar nicht richtig schreiben wollte, herumzuspielen. Er hätte es bleiben lassen sollen! Plötzlich löste sich ein Schuß und traf seine Ehefrau im Brustbereich. Der sofort alarmierte Notarzt konnte nicht mehr helfen, die Frau verstarb im Krankenhaus.
Bei seiner Vernehmung bei der Polizei gab der 54jährige an, nicht gewußt zu haben, daß es sich um ein James-Bond-Untensil gehandelt habe. Derartige aus Agentenfilmen bekannte Gegenstände sind in Deutschland nicht legal zu erwerben, ihr Besitz ist verboten. kva
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