Jahresrückblick 2022: Die Türen offenhalten

Das Jahr 2022 war für die taz Panter Stiftung äußerst ereignisreich. Noch nie hat die Stiftung so viele Aktivitäten durchgeführt, noch nie so viele Spenden erhalten wie in diesem Jahr.

Afrika-Workshop: Von Berlin ging es weiter zum EU-Parlament nach Brüssel Foto: Panter Stiftung

taz Panter Stiftung, 27.12.2022 | Dass das Jahr 2022 für die Panter Stiftung so viel Arbeit brachte wie nie zuvor, hatte leider auch mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine zu tun. Den begann Russland Ende Februar – und wir starteten unmittelbar mit einer Spendenkampagne zur Unterstützung unabhängiger Medien in der Ukraine, Belarus und Russland. Im Laufe des Jahres wurden dafür über 200.000 Euro gespendet. Und in der taz veröffentlichen seither ehemalige Teilnehmer:innen der zahlreichen Osteuropa-Workshops mehrmals wöchentlich persönliche Texte in der Kolumne „Krieg und Frieden“.

Vom afrikanischen Kontinent über den Irak und den Iran bis zum postsowjetischen Raum und der Ukraine

Im Frühjahr kam es dann in Berlin zu einem Treffen der besonderen Art: Journalistinnen aus dem Irak feierten das Zuckerfest zum Ende des Ramadans gemeinsam mit afrikanischen Kolleg:innen aus 15 verschiedenen Ländern in der Kantine der taz. Beide Gruppen waren zum Abschluss mehrmonatiger digitaler Fortbildungsworkshops nach Berlin gereist – und erbrachten damit den Beweis, dass die während der Corona-Pandemie entwickelten hybriden Panter-Workshopformate mit Videomeetings zum Auftakt und einer Präsenzwoche in Berlin zum Abschluss gut funktionieren.

Welche politischen Wünsche haben wir? Übung beim Panter-Sommercamp Foto: Anke Phoebe Peters

Die Journalist:innen aus Afrika nahmen in Berlin auch das im Rahmen des Workshops entstandene und von afrikanischen Designern aufwendig gestaltete Magazin „trans.continental – afrikanisch-europäische Reflexionen“ entgegen. Kurz darauf erschien zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai eine achtseitige taz-Beilage der Panter Stiftung, welche die oft gefährliche Lage von Medienschaffenden an zahlreichen Ort in der Welt thematisierte – eigens bebildert von internationalen Illustrator:innen.

Parallel hatten mit der Mexikanerin Vania Pigeonutt und der Serbin Dragana Pećo zwei Journalistinnen das Refugium-Programm in Berlin begonnen. Das Auszeit-Stipendium für bedrohte Medienschaffende unterhält die Panter Stiftung gemeinsam mit Reporter ohne Grenzen.

Gespräch zum Auftakt des Klimajournalismus-Workshops im kurdischen Erbil Foto: Panter Stiftung

Das Panter Sommercamp war dieses Mal ein intergenerationelles Partizipationsprojekt: An vier Workshop-Tagen entwickelten Teil­neh­me­r:in­nen im Alter von 13 bis 79 Jahren Forderungen an die Bundesregierung. Unter dem Motto „Krieg, Klima und Konsum“ entstand daraus eine achtseitige taz-Beilage (hier sind die Artikel online zu finden).

Im November folgte in der kurdischen Stadt Erbil der Auftakt eines weiteren hybriden Workshops stattfand: Journalistinnen aus dem Libanon, Irak und Nord-Syrien (Mena-Region) werden dabei für den Klimajournalismus fit gemacht – ein von der Stiftung publiziertes Handbuch für Klimajournalismus auf Englisch und Arabisch ist in Vorbereitung. Im November erschien dann eine vierseitige taz-Beilage zur Lage der Frauen im Iran und Afghanistan mit Illustrationen von einer iranischen und einer afghanischen Künstlerin.

Zugleich stand in Berlin eine Preisverleihung an: Beim Panter Preis haben wir unter dem Motto „Klima für Gerechtigkeit“ den Aktivisten Peter Emorinken-Donatus und die BioBoden Genossenschaft als Gewinner ausgezeichnet. Ein Novum dabei: BioBoden verteilte das Preisgeld an die anderen Nominierten.

Und weil der Krieg in der Ukraine das ganze Jahr weiterlief, blieb er auch für die Panter Stiftung ein Thema: Journalist:innen aus sechs postsowjetischen Staaten, aus der Ukraine, Belarus, Russland, Georgien, Armenien und Moldau, reisten im November zu einem Panter-Workshop nach Berlin – unter weitgehender Ausschluss der Öffentlichkeit kamen sie in einem geschützten Raum zusammen, der einen Austausch über Ländergrenzen hinweg ermöglichte.

Das Tagebuch-Projekt zum Kriegsgeschehen in der Ukraine gibt es im taz Shop zu kaufen.

Die Teilnehmer:innen produzierten unter dem Titel „Die Türen offen halten“ eine taz-Beilage mit ihren Texten. Kurz darauf erschien eine Auswahl der seit Februar publizierten Kolumnen auch in Buchform: „Krieg und Frieden. Ein Tagebuch“.

Die Türen zum Dialog offen halten – das wollen wir auch 2023, wenn die taz Panter Stiftung ihr 15jähriges Jubiläum feiert. Doch schon dieses Jahr haben wir so viele Aktivitäten durchgeführt und so viele Spenden erhalten wie nie zuvor. Dafür möchten wir uns bei Ihnen bedanken: Denn ohne Ihre Unterstützung wäre unsere Arbeit nicht möglich!

Unterstützen Sie die taz Panter Stiftung bei ihrer Hilfe für Journalist:innen in Osteuropa.

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Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe.

Die taz Panter Stiftung hat um Wortspenden für ukrainische, russische und belarusische Journalist:innen gebeten, die seit Kriegsbeginn für die taz berichten. Hier können Sie die Wortspenden nachlesen.