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Ist Erich Honecker nur verkalkt?

Bonn/Moskau (dpa) - Während sich die Bundesregierung weiter um eine Rückführung des ehemaligen DDR-Staatschef Erich Honecker bemüht, der am Dienstag aus der Moskauer Botkin-Klinik entlassen worden ist, scheinen sich die Aufnahmechancen des 79jährigen in Chile zu verschlechtern. Der Präsident des chilenischen Senats, Gabriel Valdes, sagte nach Presseberichten vom Mittwoch in Santiago, Honecker schaffe im deutsch-chilenischen Verhältnis „objektiv Probleme“. Der ehemalige Staatschef habe in seinem Land offene Rechnungen zu begleichen und solle sich dieser Situation selbst stellen, sagte Valdes. Er kritisierte den Botschafter Chiles in Moskau, Clodomiro Almeyda, der seinen „persönlichen Freund“ Honecker als Gast in die Botschaft aufgenommen hatte. Die Regierung in Santiago erklärte am Dienstag zu den Untersuchungsergebnissen, der Gesundheitszustand Honeckers sei „völlig zufriedenstellend“.

Die deutsche Botschaft in Moskau wurde nach Angaben von Regierungssprecher Dieter Vogel am Mittwoch erneut angewiesen, die russische Regierung zu bitten, alles für eine Rückführung Honeckers zu tun. Die Bundesregierung kenne den amtlichen Bericht zum Gesundheitszustand Honeckers nicht. Offenbar sei er jedoch transportfähig. Die russische Regierung möchte sich offenbar raushalten. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte, er sehe keinen Grund, „warum Rußland sich in der gegenwärtigen Lage in eine Lösung des Falles Erich Honecker einmischen soll, der ausschließlich zwischen Chile und Deutschland gelöst werden muß“.

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