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Israelis und Palästinenser streiten weiter

■ Albright muss auf die Unterzeichnung eines Abkommens warten

Berlin/Jerusalem (taz) – Kommt er oder kommt er nicht? Über diese Frage wurde gestern im ägyptischen Alexandria gerätselt. Gemeint war Ehud Barak. Bis zum Redaktionsschluss war nicht klar, ob sich der israelische Regierungschef zum Nahostgipfel mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat, US-Außenministerin Madeleine Albright und Ägyptens Präsident Husni Mubarak aufmachen würde oder nicht. Der Grund: Eigentlich sollten Israelis und Palästinenser bei dem Treffen ein Abkommen zur Umsetzung der im vergangenen November geschlossenen Vereinbarung von Wye unterzeichnen. Doch beide Seiten konnten sich nicht auf dessen Formulierung einigen. Letzte Verhandlungen waren in der Nacht ergebnislos abgebrochen worden. Er sehe keinen Anlass zu der Reise, hieß es daraufhin aus Baraks Büro. Israels Premier habe sich für den Abend fest angekündigt, erfuhren dagegen Journalisten in Alexandria. Die Unterzeichnung eines „Zwischenabkommens“ werde voraussichtlich am heutigen Freitag stattfinden, meldete schließlich der israelische Rundfunk.

Streitpunkt blieb die Freilassung von in israelischen Gefängnissen einsitzenden Palästinensern. Israel wollte nur 370 Inhaftierte freilassen, die Palästinenser forderten 400. Nach palästinensischer Lesart sind die umstrittenen Gefangenen politische Häftlinge, nach israelischer Terroristen. taud

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