piwik no script img

Israelis stürmen Hospital

■ Zwei jugendliche Palästinenser bei Demonstration von israelischen Soldaten erschossen / Im Krankenhaus drei Verletzte festgenommen

Jerusalem/Tel Aviv (ap/dpa) –Israelische Soldaten haben am Freitag in Nablus im besetzten Westjordanland das Feuer auf Demonstranten eröffnet und dabei zwei von ihnen erschossen und zehn verletzt. Der Palästinensische Pressedienst PPS berichtete, die Soldaten hätten auf Palästinenser geschossen, die sich nach dem Mittagsgebet vor der großen Moschee spontan zu einem Protestmarsch versammelt hätten. Später seien die Soldaten in ein Krankenhaus eingedrungen und hätten dort drei Verletzte festgenommen und Ärzte und Krankenschwestern geschlagen. Innerhalb des Hospitals sei geschossen worden.

Bei einem der Toten handelt es sich nach PPS um einen zwölfjährigen Jungen, der von einer Kugel in den Kopf getroffen wurde. Der zweite, ein 17jähriger, sei an einer Wunde im Brustkorb gestorben. Im Flüchtlingslager Tulkarem im Westjordanland erschoß ein israelischer Soldat in der Nacht zum Freitag einen 20jährigen Palästinenser, gab das israelische Oberkommando bekannt. Damit sind seit Beginn der anti-israelischen Auseinandersetzungen vor zwei Monaten nach inoffizieller Zählung 53 Palästinenser ums Leben gekommen. Rund 200 israelische Wissenschaftler und Studenten des bekannten Weizmann-Instituts der Wissenschaften in Rehovot bei Tel Aviv forderten ihre Regierung zu Verhandlungen auf, um „dieser unmöglichen Situation ein Ende zu machen“. Mehrere Intellektuelle und Künstler schlossen sich ihnen an. Unterdessen wurde in Jerusalem bestätigt, daß US-Außenminister Shultz noch im Februar nach seinem Besuch in Moskau zu Gesprächen nach Jerusalem kommen will, um über die neue amerikanische Initiative zur Lösung des Palästina-Konflikts Gespräche zu führen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen