: Israel schürt Hass durch Gewalt
betr.: „Israels Armee zieht Truppen zusammen“, taz vom 27. 6. 06
Mit Entsetzen verfolge ich die aggressive israelische Politik. Seit Beginn der Fußballweltmeisterschaft, die die Masse der internationalen Medien bündeln durfte, wurden hier in Palästina über 20 Palästinenser durch israelische Militäraktionen getötet. Die wahnsinnige Einschränkung der Bewegungsfreiheit und Kommunikation einer gesamten Bevölkerungsgruppe führt nicht nur zu exorbitanter Arbeitslosigkeit, Verfall des Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen, sondern schürt vor allem eines: Hass und Unverständnis gegenüber der israelischen Besatzungsmacht, dem Westen, der nichts unternimmt, aber auch gegenüber Hamas und anderen radikalen Gruppierungen, die dieses Potenzial für ihre eigene Agenda nutzen.
Wenn Israel meint, durch noch mehr Gewalt und noch schärfere Sanktionen Herr der Lage zu werden, dann irrt sich die Regierung gewaltig. Mit der gezielten Bombardierung von Brücken und Elektrizitätswerken, dem Abschalten der Wasserversorgung trifft man nicht die verantwortlichen, sondern spricht eine Kollektivstrafe gegen ein gesamtes Volk aus, die durch nichts zu rechtfertigen ist.
PHILIPP MÜLLER, Ramallah, Palästina
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