: Israel schlägt Rückzug aus Südlibanon und Feuerpause vor
New York (afp) - Israel hat am Donnerstag vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einen Plan für den stufenweisen Rückzug seiner Truppen aus dem Süd– Libanon vorgelegt. Nach israelischen Vorstellungen soll die erste Stufe des Planes und die Bedingung für dessen Weiterführung eine sofortige Feuerpause von mindestens sechs Monaten sein. Der Vertreter des Libanon qualifizierte den Plan als „Bauernfängerei“. Beirut verlangt den sofortigen und bedingungslosen Rückzug der Israelis aus dem Süden des Landes und fordert die Aufstellung von Einheiten der UNO–Interimstruppen (UNIFIL) in dem derzeit von Israel und den mit ihm verbündeten Milizen der „Armee des Südlibanon“ beherrschten Gebiet. Der israelische Vertreter bei der UNO, Johanan Bein, betonte, sein Land wünsche eine dauerhafte Lösung, die ihm die Sicherheit seiner Grenzen zu Libanon garantiere. Jerusalem hat sich bisher entschieden gegen die Aufstellung von UNIFIL–Einheiten in der „Sicherheitszone“, einem rund 40 Kilometer breiten Gebietsstreifen an der Grenze, ausgesprochen. Bein bekräftigte die Zweifel seiner Regierung an der Fähigkeit der UNIFIL, die Sicherheit der Grenzregion zu garantieren. Er ließ auch Zweifel daran anklingen, daß die libanesische Regierung dazu imstande sei. Vor Journalisten deutete der israelische Vertreter an, ein „Kandidat“ für diese Rolle könne die Schiiten– Miliz Amal sein. Der UN–Sicherheitsrat war zusammengetreten, um über eine Verlängerung des UNIFIL–Mandates zu beraten, für die sich auch Peres de Cueillar, Generalsekretär der UNO, ausgesprochen hatte. Der Auftrag der „Blauhelme“ wurde einstimmig bis zum 31. Juli 1987 verlängert.
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