■ NAHOSTKONFERENZ: Israel fühlt sich von den USA gelinkt
Berlin (taz) — Schon bevor die Nahost-Friedenskonferenz angefangen hat, kündigte Israels Ministerpräsident Izchak Schamir seine vorzeitige Abreise an. Gegen den erklärten Willen der israelischen Regierung haben die USA den palästinensischen Konferenzteilnehmern eigene Redezeit eingeräumt. „Die USA haben die Karten gezinkt“, so ein israelischer Delegierter, „aber wir können die Konferenz nicht nur wegen der Redezeit verlassen.“ Schamir will deshalb allein vor Abschluß der Konferenz am Freitag unmittelbar nach der israelischen Abschlußerklärung wieder abreisen. Die Jordanier und Palästinenser stehen nach ihm auf der Rednerliste.
Bei Protestaktionen gegen die MadriderFriedenskonferenz starben gestern sechs Menschen. Angehörige der Volksfront für die Befreiung Palästinas griffen einen Reisebus an und töteten zwei Menschen — im Südlibanon wurden drei Soldaten bei einem Sprengstoffanschlag umgebracht. Bei dem Gegenschlag der israelischen Luftwaffe auf ein Flüchtlingscamp kam ein Mensch um. SEITEN 2,3 UND 12
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