: Israel: Drei Frauen erstochen
Jerusalem (taz/afp) — Ein Araber hat gestern drei israelische Frauen erstochen und eine weitere schwer verletzt, teilte ein Krankenhaussprecher in Jerusalem mit. Die Polizei erklärte, der flüchtende Attentäter sei von einem Polizisten angeschossen, festgenommen und verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Starke Polizei- und Grenzschutzaufgebote wurden daraufhin in verschiedenen Stadtteilen postiert, um weitere Zusammenstöße und die nach solchen Verbrechen üblichen Angriffe gegen Palästinenser vermeiden zu helfen. Der Attentäter habe seine Opfer in der Nähe einer Bushaltestelle im Kirjat-Juwet-Viertel von Jerusalem niedergestochen. Die überlebende Person und der Attentäter seien in das Hadassa-Krankenhaus gebracht worden. Nach Augenzeugenberichten, die von der „Stimme Israels“ zitiert wurden, konnte ein Polizist in Zivil den Attentäter aufhalten. Einige Menschen, die das Attentat beobachtet hatten, bewarfen danach einen Bus mit Steinen, der nach seinem Nummernschild zu urteilen aus dem Westjordanland kam. Angesichts des heutigen Besuchs des US-Außenministers James Baker und der gespannten Atmosphäre in Jerusalem besteht die Gefahr von Unruhen, die vor allem seitens der extremen Rechten als Propaganda zur Vertreibung aller Palästinenser ausgenützt werden könnten. Allein 1.500 Polizisten beteiligen sich an den direkten Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz des US-Außenministers in Jerusalem. Unterdessen haben dort mutmaßliche rechtsextreme Israelis einen Anschlagsversuch auf die Bücherei des US-amerikanischen Konsulats in Jerusalem unternommen, teilte die Polizei gestern mit. Die Tür zur Bücherei sei in Brand gesetzt worden. An einer der Mauern nahe des Gebäudes stand in roten Lettern: „Amerikaner, mischt Euch nicht in unsere Angelegenheiten ein!“ Darunter stand der Name der rechtsextremen Rassistenbewegung Kach.
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