: Irgendwann fünf Liter
■ EU-Umweltminister wollen das Auto, aber sind ohne Zeitvorstellung
Berlin (dpa/AFP/taz) – Die Umweltminister der EU wollen das Fünfliterauto in der Gemeinschaft zur Norm machen. Bei ihrem Treffen zu Wochenbeginn in Brüssel sprachen sie sich für einen einheitlichen Abgasgrenzwert von 120 Gramm Kohlendioxid pro gefahrenem Kilometer aus. Dies entspricht einem Spritverbrauch von rund fünf Litern für 100 Kilometer bei Benzinern und 4,5 Litern bei Dieselautos.
Bis wann der Grenzwert in der Union verbindlich werden soll, blieb bei der mehr als einstündigen Orientierungsdebatte umstritten. Die Bundesregierung möchte, daß alle in Deutschland zugelassenen Neuwagen im Jahr 2005 im Durchschnitt den Grenzwert von 5 Litern einhalten. Einige andere EU-Mitgliedstaaten halten dieses Ziel für zu ehrgeizig. Bundesumweltministerin Angela Merkel (CDU) sagte, freiwillige Verpflichtungen würden wohl nicht reichen. Sie sprach sich dafür aus, den Verbrauchern schon beim Kauf die Entscheidung für ein sparsameres Auto durch wirtschaftliche Anreize zu erleichtern.
Keinen Konsens fanden die EU-Umweltminister über die Verminderung der dicken Luft, die Trecker, Mähdrescher und Bulldozer mit Dieselmotor ausstoßen. Und dies, obwohl nach Merkels Angaben „diese Motoren für 45 Prozent der Schadstoffe aller Motoren“ verantwortlich sind.
Erfolge gab's in Brüssel bei der Neuregelung der Vermarktung von Pestiziden, Desinfektions- und Konservierungsmitteln. Die Zulassungskriterien für 23 Produkttypen wie medizinische Desinfektionsmittel, Konservierungs- und Holzschutzmittel sowie Pestizide sollen verschärft werden.
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