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Iran gibt Verminung des Persischen Golfs zu

■ Gleichzeitig beteuert Teheran, daß nur ein Teil der Minen iranischen Ursprungs sei / Westeuropäische Union diskutiert über gemeinsame Suchmanöver / Belgischer Experte spricht von primitiven Treibminen / USA lehnen Tauschgeschäft mit Geiseln endgültig ab

Teheran (afp/dpa) - Der Iran hat am Freitag erstmals eingeräumt, Minen im Persischen Golf gelegt zu haben. Wie der Propagandachef der Armee, Kamal Kharrazi, in der Nacht zum Freitag auf einer Pressekonferenz erklärte, vertei dige der Iran damit jedoch nur seine Küsten. Die Sicherheit der Schiffahrt werde nicht gefährdet, und auch nur ein Teil der jüngst gefundenen Minen sei iranischen Ursprungs, andere seien von den USA oder vom Irak gelegt wor den. „Wir betonen“, so Kharrazi, „daß die iranische Flotte gegenwärtig mit der Säuberung internationaler Gewässer von Minen beschäftigt ist. Die eigentliche Frage, die sich heute stellt, ist, warum sich die USA nicht aus der Region zurückziehen.““. Unterdessen haben die USA am Donnerstag ein Tauschgeschäft zur Freilassung der amerikanischen Geiseln kategorisch abgelehnt, das der iranische Parlamentsprädident Rafsanjani vorgeschlagen hatte. Rafsanjani hatte die USA am selben Tag aufgefordert, Israel und Kuwait zur Freilassung von dort einsitzenden schiitischen Gefangenen zu bewegen. Er würde im Gegenzug sein Bestes tun, um die von schiitischen Gruppen im Libanon festgehalte nen Geiseln freizubekommen. „Unsere Antwort auf Mr. Rafsanjani ist: kein Geschäft, keine Freigabe militärischer Ausrüstungsgegenstände, kein Druck auf Israel, Gefangene zu entlassen, kein Druck auf Kuwait... Die Vereinigten Staaten werden keine Konzessionen an Terroristen machen“, sagte US–Sprecherin Phyllis Oakley. Die Bemerkungen des Parlamentspräsidenten bewiesen aber, daß Iran Einfluß auf die Geiselnehmer im Libanon habe. Nachdem in den vergangenen Tagen bereits sieben französische und britische sowie drei amerikanische Minensuchboote in Richtung Golf aufgebrochen sind, erörterten die Mitglieder der Westeuropäischen Union (WEU) am Freitag auch die Entsendung von Räumkommandos in gemeinsamer Initiative. Beschlüsse wurden nicht gefaßt, aber eine Fülle von Informationen über die zur Verfügung stehenden Ausrüstungen ausgetauscht. Vor allem die Niederlande und Belgien verfügen über geeignete Boote und Ausrüstungen. Nach Ansicht des belgischen Fregattenkapitäns Herteleer reichen allein die 25 belgischen Suchboote völlig aus, um die entsprechenden Golfabschnitte zu räumen. Wie Herteleer erklärte, seien die im Golf gefundenen Treibminen primitive Modelle, die jeder Amateur basteln könne. Von einem echten Minenfeld, wie man es im Zweiten Weltkrieg oder in Vietnam erlebt habe, könne im Golf keine Rede sein.

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