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Irakisches Schiff muß warten

■ Schiff - zur Reparatur in Bremerhaven - vom Embargo betroffen

Der grüne Bürgerschaftsabge ordnete Manfred Schramm hatte in Bremerhaven ein irakische Schiff entdeckt und die Sommerloch-Presse alarmiert. Er witterte einen Skandal: „Zur Zeit wird in Bremerhaven das RoRo-Schiff 'Al Sahraa‘ repariert: 'Das verstößt zumindest gegen den Geist der vom Weltsicherheitsrat verhängten Wirtschaftssanktionen gegen den Irak.“

Nachforschungen der taz ergaben: Im Februar '90 hatte die Werft „Motorenwerke Bremerhaven“, die zu den elf größten Bremer Rüstungsbetrieben gehört, den Auftrag angenommen, dem irakischen Handelsschiff „Al Sahraa“ drei Monate lang den Motor instand zu setzen. Zwei Wochen vor dem irakischen Angriff auf Kuwait traf die „Al Sahraa“ zu diesem Zweck in Bremer

haven ein. Doch repariert wird nicht mehr. Der zuständige Werft-Manager: „Seit dem Embargo sind die Raten nicht mehr bezahlt worden. Deshalb haben wir die Arbeit eingestellt.“ Mehrfach betonte er, nur finanzielle Gründe hätten eine Rolle gespielt. Denn es sei unklar, ob auch Dienstleistungen von dem Embargo betroffen seien.

Nebeneffekt des grünen

Alarmrufs: Die Zoll-Abteilung der Oberfinanzdirektion Bremen hat nach JournalistInnen-Anrufen gestern einwandfrei festgestellt, daß das Embargo nicht nur Handelsgüter, sondern auch Dienstleistungen (inklusive Schiffsreparaturen) betrifft. Daß der Zoll auch für die „Al Sahraa“ zuständig wäre -wenn der Zahlungsverkehr nicht unterbrochen wäre.

B.D.

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