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Irakischer Spion saß im Auswärtigen Amt und wußte alles

Bonn/Hamburg (dpa) — Bonner Geheimdienstkreise haben am Mittwoch den Fall des vor einigen Wochen als irakischen Spion verhafteten Beamten des Auswärtigen Amtes als „sehr schwerwiegend“ eingeschätzt. Der Mann, ein 35 Jahre alter Regierungsobersekretär, habe die „nahezu gesamte amerikanische Einschätzung der Lage“ am Golf vor Beginn des US-Aufmarsches in Saudi-Arabien verraten. Diese Überlegungen waren aus Washington an das Bonner Auswärtige Amt gegangen. Darüberhinaus habe der Spion auch die Lageberichte der verschiedenen Botschaften aus dem arabischen Raum an den Irak weitergeleitet. Auch die Berichte des Bundesnachrichtendienstes und anderer westlicher Geheimdienste sollen auf diese Weise an den irakischen Diktator Saddam Hussein weitergegeben worden sein. In der Wohnung des Mannes in Brühl bei Bonn wurde eine „Menge“ von Geheimschreiben und Geheimberichten sichergestellt. Allein in einer Plastiktüte habe der Mann rund 200 Geheimdepeschen versteckt.

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