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Interesse am Skin–Prozeß schwindet

■ Skin–Prozeß gegen FAP–Mitglieder fortgesetzt / Vater berichtet von großer Angst seines ermordeten Sohnes

Hannover (dpa) - Vor der Jugendkammer des Landgerichts Hannover ist am Montag nach mehrwöchiger Verhandlungspause der Prozeß gegen vier rechtsradikale Skinheads fortgesetzt worden. Sie werden beschuldigt, im Februar dieses Jahres ihren 17jährigen „Kameraden“ Gerd–Roger Bornemann gemeinsam brutal getötet zu haben. Die Tat haben die Angeklagten inzwischen vor Gericht auch gestanden. Am ersten Tag nach der Verhandlungspause sagte erneut Gerd Bornemann, der Vater des Opfers, aus. Er schilderte ausführlich die letzten Wochen vor der Ermordung seines Sohnes. Der Vater hat nach eigenen Angaben im Januar 1987 bei seinem Sohn Anzeichen von Angst festgestellt. Sein Sohn habe sich im Januar mehr als zwanzig Tage zu Hause aufgehalten. Dies sei im Vergleich zu seinem üblichen Verhalten sehr ungewöhnlich gewesen. Bornemann sagte, sein Sohn sei fraglos bei der rechtsradikalen Freiheitlichen Arbeiter– Partei (FAP) über einen bestimmten Zeitraum hinweg „ein kleiner Funktionär“ gewesen. Er sei allerdings nicht kontinuierlich in diese „Szene“ verstrickt gewesen. Während der Prozeß bei den ersten Verhandlungstagen im August in der Öffentlichkeit auf großes Interesse gestoßen war, blieb der Zuhörerraum im Landgericht am Montag halb leer. Die vier Anklagten haben am 3. Februar den 17jährigen Bornemann zunächst brutal geschlagen und getreten. Anschließend hatten sie ihn in den Stadtwald von Hannover geschleppt und weiter mißhandelt, so daß Bornemann schließlich an seinen Verletzungen gestorben war. Der Vater hatte den Mord zu Beginn des Prozesses als Racheakt an seinem Sohn gewertet, da dieser bei der Polizei über die Beteiligung von Skinheads und FAP–Anhängern an Straftaten ausgesagt hatte. Der Prozeß soll am kommenden Montag fortgesetzt werden.

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