: Interessante Fallstudie
betr.: „Die Zweifel bestehen fort“, taz.mag vom 17./18. 12. 05
Auf den ersten drei Seiten des Wochenendmagazins taz.mag erschien ein Artikel über einen gescheiterten Lehrer. Als Psychotherapeut kann ich diesen Essay interessiert lesen, wobei offen bleiben muss, wie umfassend die pathologische Persönlichkeitsstruktur des Betroffenen einerseits und teils rigide Strukturen von Schulen und deren Lehrerschaft andererseits den unglücklichen Verlauf bestimmt haben. Insofern mag es sich um eine interessante Fallstudie handeln.
Diese jedoch unter dem apodiktischen Titel „Mobbing“ zu veröffentlichen unter Nennung von Namen von Beteiligten finde ich äußerst unprofessionell. Meines Erachtens deuten die erwähnten Reaktionen, Empfindungen und Handlungen des genannten Lehrers auf eine rigide und sehr verletzliche, egozentrische Persönlichkeitsstruktur und taugen nicht dazu, das Thema Mobbing zu beleuchten.HARALD TEGTMEYER, Wasserburg