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Ins Wasser gefallen

■ 1. Sprint-Cup in der Magdeburger Elb-Schwimmhalle ermüdete das rare Publikum durch Mittelmäßigkeit

Magdeburg/Berlin (dpa/bb) — Die Magdeburger Sprint-Cup-Premiere war alles andere als eine berauschende Schwimmgala. Die rund 200 Zuschauer sahen beim internationalen Schwimmfest am Sonnabend in der Elbe-Schwimmhalle nur mittelmäßige Leistungen. „Für mich war es heute ein besseres Training, das aber auf einer schönen Bahn ein Ausgleich zum täglichen Einerlei gewesen ist“, sagte hinterher der Beste, der Wahl- Hamburger Nils Rudolph. Der Ex- Rostocker siegte über 50 Meter Schmetterling in 25,38 Sekunden.

Kleiner Trost: Lohn war nicht nur eine Urkunde. Rudolph holte sich mit 903 Zählern nach der 1.000-Punkte-Tabelle des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) den ersten Preis bei den Männern — einen Scheck über 1.000 Mark. Thomas Dressler (Leipzig) wurde mit 25,52 Sekunden punktbester Zweiter mit 888 Zählern, Ralf Färber (Offenbacher SC) belegte Rang drei mit 29,54 Sekunden auf 50 Meter Brust.

159 Starter aus 20 Vereinen Deutschlands und Ungarns hatten für den ersten Sprint-Cup des SCM gemeldet. In allen vier Stilarten wurden 50-Meter-Wettkämpfe ausgetragen, rund 5.000 Mark Preisgeld ausgeschüttet. Je 1.000 davon sicherten sich Sylvia Gerasch und Franziska van Almsick (beide SC Berlin). Sylvia Gerasch schwamm die 50 Meter Brust in 32,82, die 13jährige Franziska van Almsick die 50 Meter Schmetterling in 28,62 Sekunden (891 Punkte).

Mit Simone Osygus (Wuppertal) und Daniela Hunger (Berlin) starteten in Magdeburg auch zwei amtierende Europameisterinnen. Lokalmatadorin Dagmar Hase, bei den Europameisterschaften in Athen dreifache Silbermedaillengewinnerin, hatte Probleme mit ihrer Schulter und startete nicht.

Gelegenheit dazu hat sie im nächsten Jahr. „Es wird eine Neuauflage geben, es wird sich aber einiges ändern“, kündigte SCM-Geschäftsführer Bernd-Uwe Hildebrandt an. Boulevardjournalist Nils Rudolph hatte auch gleich Verbesserungen parat. „Der Termin Anfang November ist ungünstig, schlecht für internationale Stars. Und die Show muß besser werden“, sagte der Sunnyboy des deutschen Schwimmsports. Roger Pyttel, Zweiter bei der Olympiade von 1980 über 200 Meter Schmetterling und nun Repräsentant bei einem Bademoden-Hersteller, äußerte sich bedeutungsschwanger: „Aller Anfang ist schwer.“

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