Inmi Patterson, Generalkonsulin : Die Sprachbegabte
■ arbeitet seit Oktober als US-Generalkonsulin in Hamburg. Sie ist mit einem US-Diplomaten verheiratet.Foto: Konsulat
Inmi Kim Patterson lebt gerne in Hamburg. Sie mag Eisbein, die Kunsthalle und spricht trotz eines angeblich nur vier Monate langen Sprachkurses fließend Deutsch. Viel Zeit, die Kultur Hamburgs zu erkunden, wird ihr allerdings in nächster Zeit nicht bleiben. Seit Ende Oktober 2010 ist Inmi Patterson Generalkonsulin der USA in Hamburg. Damit hat sie Karen Johnson beerbt, deren von Wikileaks veröffentlichten Depeschen immer noch für Ärger im US-Konsulat sorgen. 2007 hatte Hamburgs jetziger Erster Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) Johnson anvertraut, dass die Bundesrats-Initiative, Scientology zu verbieten, nur Wahlkampfgetöse sei (taz berichtete).
Die Zeiten nach den Wikileaks-Veröffentlichungen seien „schwierig“, sagte Patterson dem Hamburger Abendblatt. Doch sie sei überzeugt, dass die deutsch-amerikanischen Beziehungen zu den besten Beziehungen gehörten, die die USA pflegten.
Die Arbeit in Hamburg ist für die in Südkorea geborene Diplomatin nicht der erste Auslandseinsatz. Nachdem sie an der Katholischen Universität in Washington D.C in Entwicklungspsychologie promoviert und doziert hatte, arbeitete sie für das US-Außenministerium in Japan, China, Moskau und Kenia. Außerdem hat sie für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Unicef und Earth Watch gearbeitet. Die Umweltorganisation Earth Watch ermöglicht Laien eine Teilnahme an wissenschaftlichen Expeditionen, um Verständnis für die Umwelt zu fördern. Patterson spricht fließend Japanisch, Koreanisch, Chinesisch, Russisch, Französisch und Deutsch.
Sehr viel hat man jedoch bisher in keiner dieser Sprachen von ihr gehört. Ihr medienwirksamster Auftritt war der Tag, an dem sie – gemeinsam mit Bürgermeister Ahlhaus – einen dekorierten Weihnachtsbaum aufstellte.
Dabei interessiert sich Patterson durchaus für den interkulturellen Dialog. Im November zum Beispiel hat sie die Hamburger Merkez-Moschee besucht. Und im Dezember informierte sie sich an der Universität Osnabrück über deren neu eingeführte Ausbildung zum Imam. NOL