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Archiv-Artikel

In aller kürze

Neues Millionenloch

Mehr als neun Millionen Euro für das Tourismusgebiet „Havenwelten“ fordert jetzt die Stadtspitze Bremerhavens. Das Problem: Die Stadt hat die entsprechende Summe bereits in den zurückliegenden Jahren vom Land erhalten, aber für andere Zwecke ausgegeben. Der Magistrat werde über die Nachforderung mit dem Bremer Senat verhandeln, kündigte SPD-Oberbürgermeister Jörg Schulz jetzt an. Auch CDU-Bürgermeister Michael Teiser findet die Forderung „vollauf berechtigt“. Von dem für die „Havenwelten“ bereitgestellten Geld flossen fast sechs Millionen in das Gründerzentrum „Timeport“, 1,7 Millionen Euro wurden für Standortmarketing, 800.000 Euro für die Sail abgezweigt. Ein Verfahren, was „durchaus üblich“ sei, wie SPD und CDU in Bremerhaven sagen.

Sanierung abgesegnet

Die Kulturdeputation der Bürgerschaft hat gestern dem Sanierungsplan für das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven zugestimmt. Es soll bis 2014 schrittweise überarbeitet und modernisiert werden. Dafür stehen im aktuellen Haushalt zunächst 1,42 Millionen Euro zur Verfügung. Auch die Sanierung des Focke-Museum, des Staatsarchivs sowie des Theaters am Leibnizplatz wird jetzt angeschoben. Ferner soll der „Alte Saal“ der Schwankhalle umgebaut werden, damit dort das bislang noch Walle ansässige Kino 46 einziehen kann. „Die Gespräche zwischen beiden Einrichtungen laufen sehr positiv“, so Kultursenator Jens Böhrnsen zum Stand des seit längerem geplanten Umzug des Kommunalkinos.

Rot-Grün ignorant

Wiederholte Verstöße gegen das Petitionsgesetz wirft die Vorsitzende des Petitionsausschusses Elisabeth Motschmann (CDU) der rot-grünen Landesregierung vor. Aktuell geht es dabei um eine Stellungnahme des Senats im anhaltenden Streit um den Fluglärm in Bremen. Diese hätte schon am 23. Februar vorliegen müssen. Motschmann bezeichnet das Verhalten des Senats als „empörend und inakzeptabel“. Zum „wiederholten Mal“ habe der Senat sich damit nicht an vorgegebene Fristen gehalten und parlamentarische Beschlüsse einfach ignoriert.

Chance im Norden

Weitere vier Jahre fortgesetzt werden soll das Programm „Nordchance“, das so genannt „ausbildungsunfähige“ Schulabgänger in einem Vorbereitungsjahr an die Lehre in Metall- und Elektroberufen heranführt. Derzeit sind in Bremen und Bremerhaven 40 Jugendliche in das Projekt involviert. Diese könnten zum Großteil im Herbst ihre reguläre Ausbildung beginnen, sagte Ingo Kramer, Präsident des Arbeitgeberverbandes Nordmetall, gestern auf einer Pressekonferenz. Die Kooperationsinitiative von Gewerkschaften und Arbeitgebern läuft in Bremen seit Oktober 2008. Teil der Maßnahme sind nicht nur das Erlernen fachlicher, sondern auch sozialer Kompetenzen. Das Ziel ist die Vermittlung in den Ausbildungsberuf.

Warten auf Pizza

Werder Bremen will eine mögliche Weiterverpflichtung von Stürmer Claudio Pizarro auch vom Ausgang der Ermittlungen in Peru abhängig machen. „Aus sportlicher und menschlicher Sicht wollen wir Claudio gerne behalten, aber wir müssen auch die Untersuchungen in Peru abwarten, denn wir können uns ja nicht außerhalb des Rechts stellen“, sagte Manager Klaus Allofs der Kreiszeitung Syke. Derzeit wird in Peru gegen Pizarros Geschäftspartner und Berater Carlos Delgado wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung ermittelt. Im Zuge der Ermittlungen gegen Delgado ist auch Werder-Geschäftsführer Jürgen L. Born in den Verdacht der Untreue geraten, weil er beim Transfer des Spielers Roberto Silva Zahlungen angenommen haben soll. Born bestreitet dies, lässt aber bis zur Klärung seine Ämter ruhen. DPA/TAZ